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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Schockraum-Teamtraining: Einfluss eines interdisziplinär-interprofessionellen Teamtrainings auf die klinische Versorgung schwerverletzter Patienten

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Sebastian Kuhn - Mainz, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV21-287

doi: 10.3205/16gma303, urn:nbn:de:0183-16gma3034

Published: September 5, 2016

© 2016 Kuhn.
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Fragestellung/Zielsetzung: Ziel der Untersuchung war inwieweit ein neu konzipiertes interdisziplinär-interprofessionelles Teamtraining einen Einfluss auf die Behandlung schwerverletzter Patienten in Realität hat.

Methoden: Anhand einer multifaktoriellen Bedarfsanalyse (Ereignismeldeformulare, Qualitätszirkel, Morbidity/Mortality-Konferenzen, TraumaRegister Auswertung) erfolgte eine Neukonzeption des Teamtrainings. Die spezifischen Lernziele orientieren sich klar an den im Rahmen der Bedarfsanalyse erfassten Problemen. Innerhalb des 8-stündigen Simulationstrainings nahmen an fünf aufeinanderfolgenden Tagen 75 ärztliche und nicht-ärztliche Mitarbeiter der Anästhesie, Unfallchirurgie, Radiologie, Kinderintensivmedizin und Kinderchirurgie teil. Im Rahmen der Studie wurde der Einfluss des Teamtrainings auf die Patientenversorgung in Realität gemessen (Kirkpatrick Level 3). Hierbei handelt es sich um eine retrospektive Analyse der im unfallchirurgischen Schockraum behandelten Patienten. Für jeden Zeitraum (vor, direkt nach und im 6-Monat-Verlauf) wurden hierzu 50 Fälle ausgewählt. Die Datenerhebung erfolgte anhand des DIVI-Notaufnahmemodul Trauma und der Dokumentation im Klinikinformationssystem.

Ergebnisse: Nach dem Training kam es zu einem statistisch signifikanten Anstieg der Vollständigkeit der klinischen Erstuntersuchung als auch aller drei, im Rahmen der Bedarfsanalyse identifizierten, Problembereiche (p< 0,01). Nach 6 Monaten ließ sich jedoch sowohl bezüglich der Vollständigkeit der klinischen Untersuchung als auch eines Problembereich kein statistisch signifikanter Unterschied mehr nachweisen.

Diskussion/Take home message: Situatives Simulations-Teamtraining, basierend auf einer lokalen Bedarfsanalyse, ist in der Lage die Patientenversorgung in Realität zu verbessern. Regelmäßige Refresher-Kurse scheinen jedoch notwendig zu sein um die Verhaltensänderung aufrechtzuerhalten.


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