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Studentische Partizipation bei der Entwicklung interprofessioneller Lehre für Gesundheitsstudiengänge
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Published: | September 5, 2016 |
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Zielsetzung: Die Entwicklung und Implementierung interprofessioneller Lehre für Gesundheitsstudiengänge war Ziel des Projektes „INTER-M-E-P-P – Interprofessionelles Lehren und Lernen in Medizin, Ergotherapie, Physiotherapie und Pflege“ [1]. Die Planung erfolgte in einer institutions-, professions- und statusgruppenübergreifenden Arbeitsgruppe in Anlehnung an die sechs Schritte der Curriculumsentwicklung nach Kern [2]. Ein Schwerpunkt lag auf studentischer Partizipation in allen Planungsphasen. Die Potentiale studentischer Partizipation sollten identifiziert werden, für interprofessionelle Planungsprozesse, für ein zielgruppenzentriertes Outcome aber auch für die Gruppendynamik in Planungsgruppen.
Methode: Es wurden semistrukturierte Interviews mit Studierenden (N=5) und ProfessorInnen (N=3) aus den beteiligten Fachrichtungen geführt, die an der Planung und Entwicklung interprofessioneller Lerneinheiten beteiligt waren. Die Interviews wurden inhaltsanalytisch durch deduktiv-induktive Kategorienbildung nach Mayring [3] ausgewertet.
Ergebnisse: Studentische Beteiligung hat durch den unmittelbaren Blick auf den Lernprozess bzw. die Lernenden positive Effekte auf eine zielgruppenzentrierte Planung interprofessioneller Lehre. Sie erweitert die Planung um eine wichtige Perspektive, was Chancen, aber auch Herausforderungen für die Gruppendynamik birgt. Rahmenbedingungen, wie Kommunikation auf Augenhöhe, müssen gegeben sein, um die Potentiale studentischer Partizipation ausschöpfen zu können.
Diskussion: ExpertInnen fordern die Implementierung interprofessioneller Lehre in Curricula der Gesundheitsberufe, um auf aktuelle Versorgungsbedarfe der Praxis vorzubereiten. Studentische Partizipation ist dabei ein vielversprechender Ansatz für die lernerzentrierte Entwicklung interprofessioneller Lehre.
Take Home Message: Das Einbeziehen studentischer Perspektiven in die curriculare Planung und Entwicklung fördert eine zielgruppenzentrierte Ausgestaltung interprofessioneller Lehrformate.
Literatur
- 1.
- Bohrer A, Heinze C, Höppner H, Behrend R, Czakert J, Hitzblech T, Kaufmann I, Maaz A, Räbiger J, Peters H. Berlin bewegt sich: Interprofessionelles Lehren und Lernen von Studierenden der Medizin, Ergotherapie, Physiotherapie und Pflege (INTER-M-E-P-P). GMS J Med Educ. 2016; 33(2):Doc34. DOI: 10.3205/zma001033
- 2.
- Kern DE, Thomas PA, Hughes MT. Curriculum Development for Medical Education. A Six-Step-Approach. Baltimore: Johns Hopkins; 1998.
- 3.
- Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. 11. aktualisierte und überarb. Aufl. Weinheim: Beltz; 2010.