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Welche Bedürfnisse äußern Medizinstudierende zum Training kommunikativer Kompetenzen? Evaluation des Düsseldofer CoMeD-Projekts
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Published: | September 11, 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Im Düsseldorfer CoMeD-Projekt wurden ab 2009 ein longitudinales Kommunikationstraining mit Schauspielpatienten (SP) und eine OSCE-Prüfung eingeführt. Auf Basis von Ergebnissen der qualitativen Begleitstudie sowie der studentischen OSCE-Evaluation werden in der vorliegenden Auswertung die Bedürfnisse von Studierenden zum Training kommunikativer Kompetenzen eruiert.
Methoden: 24 Studierende wurden teils vor und teils nach Einführung des CoMeD-Kommunikationstrainings in semi-strukturierten Interviews zu Ihren Einstellungen und Bedürfnissen befragt. Die Interviews wurden audiographiert, transkribiert und im Sinne der „Grounded Theory“ fallübergreifend und gruppenvergleichend ausgewertet. Darüber hinaus wurde die studentische OSCE-Evaluation 2011-2012 semesterübergreifend ausgewertet.
Ergebnisse: Sowohl Fallskizzen als fallübergreifende Analysen zeigten eine gestiegene Akzeptanz des Kommunikationstrainings im Zuge der CoMeD-Einführung. Bei den Einstelllungen zur ärztlichen Kommunikation erwiesen sich eigene Erfahrungen mit Patienten prägender als Unterrichtserfahrungen. Die Studierenden wünschten sich mehr eigene Gesprächserfahrungen mit Realpatienten. Höhere Relevanz wurde dem CoMeD-Training in Bezug auf als schwierig empfundene Themen zugesprochen wie z.B. Umgang mit aggressiven Patienten. Bei ansonsten sehr guter Prüfungsbewertung ergab die OSCE-Evaluation (n=240), dass viele Studierende sich nicht optimal auf die Prüfung vorbereitet fühlten (Mittelwert 2,4 (SD±0,8) auf 5-stufiger Likert Skala, Bewertung nach Schulnoten).
Diskussion/Schlussfolgerung: Der Einsatz von SP im Kommunikationstraining erzielt eine gute Akzeptanz, sollte aber durch mehr Übungsmöglichkeiten und mehr Gesprächserfahrungen mit Realpatienten ergänzt werden. Im CoMeD-Programm werden deshalb freie Übungszeiten mit SP eingeführt. Das Düsseldorfer Curriculum wird zudem durch regelmäßige, tutorial begleitete Patientenpraktika in Primärarztpraxen ergänzt [1], [2], [3].
Literatur
- 1.
- Mortsiefer A, Rotthoff T, Schmelzer R, Immecke J, Ortmanns B, in der Schmitten J, Altiner A, Karger A. Implementierung eines interdisziplinären Unterrichtscurriculums "Kommunikative Kompetenz lehren und prüfen" im vierten Studienjahr Humanmedizin (CoMeD). GMS Z Med Ausbild. 2012;29(1):Doc06. DOI: 10.3205/zma000776
- 2.
- Büchtemann D, Wollny A, Mortsiefer A, in der Schmitten J, Rotthoff T, Karger A, Altiner A. Einstellungen von Studierenden im 4. Studienjahr zur Erlangung kommunikativer Kompetenzen. Z Allg Med. 2011;87(3):135-142.
- 3.
- Mortsiefer A, Immecke J, Rotthoff T, Karger A, Schmelzer R, Raski B, id Schmitten J, Altiner A, Pentzek M. Summative assessment of undergraduates' communication competence in challenging doctor-patient encounters. Evaluation of the Düsseldorf CoMeD-OSCE. Patient Educ Couns. 2014;95(3):348-355. DOI: 10.1016/j.pec.2014.02.009