gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Patientenverständliche Kommunikation: „Übung macht den Meister”

Vortrag

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV333

doi: 10.3205/14gma278, urn:nbn:de:0183-14gma2782

Published: September 11, 2014

© 2014 Bittner et al.
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Text

Fragestellung/Einleitung: Medizinische Sachverhalte in einer für Patienten verständlichen Sprache zu erklären, bildet die Grundlage für eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation. Diese Fähigkeit wird im Medizinstudium oft noch zu wenig trainiert. Auf der Internetplattform https://washabich.de haben Medizinstudierende die Möglichkeit, ehrenamtlich medizinische Befunde für Patienten in laienverständliche Sprache zu „übersetzen“. Ziel der Studie war es, die patientenverständliche Kommunikation von Medizinstudierenden mit und ohne diese Übungsmöglichkeit zu untersuchen.

Methoden: 58 Medizinstudierende von 22 deutschen Universitäten, 29 mit Mitwirkung bei „Was hab’ ich?” (WHI) und 29 ohne Mitwirkung bei „Was hab’ ich?” (K), nahmen an einer Kommunikationsprüfung via Skype teil. Hierfür wurden sechs medizinische Befunde mit je einer Patientengeschichte kombiniert. In zehnminütigen Gesprächen mit Schauspielpatienten erläuterten die Teilnehmenden diesen den jeweiligen Befund. Nach jedem Gespräch füllten die Patienten einen Bogen mit 12 Items zum Kommunikationsverhalten auf einer fünfstufigen Likert-Skala aus.

Ergebnisse: Im Gesamtmittelwert über alle Items zum Kommunikationsverhalten wiesen die WHI-Teilnehmer einen signifikant (p<0,01) höheren Mittelwert auf als die K-Gruppe (3,93±0,40 vs. 3,46±0,51). Als Kovariate wurde dabei das Fachsemester der Studierenden kontrolliert, das in der WHI-Gruppe annähernd signifikant (p=0,071) höher war. Auf Ebene der Einzelitems wiesen die WHI-Teilnehmer signifikant (p<0,05) höhere Werte auf für die Erklärung medizinischer Fachbegriffe, die zufriedenstellende Beantwortung von Fragen und die Erklärung der Bedeutung des Befundes.

Diskussion/Schlussfolgerung: Das Übersetzen von Befunden ist mit patientenverständlicherem Kommunikationsverhalten assoziiert. Laienverständliche Kommunikation im Gespräch mit Patienten scheint durch regelmäßige schriftliche Übung trainierbar zu sein. Die Internetplattform https://washabich.de stellt dafür eine geeignete Übungsmöglichkeit bereit.