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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Persönlichkeit und ärztlich kommunikative Kompetenz bei Studierenden der Medizin

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  • corresponding author presenting/speaker Sabine Fischbeck - Universität Mainz, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Schwerpunkt Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Mainz, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP366

doi: 10.3205/14gma132, urn:nbn:de:0183-14gma1326

Published: September 11, 2014

© 2014 Fischbeck.
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Fragestellung/Einleitung: Auch bei der Ausbildung in ärztlicher Gesprächsführung gilt, wie bei jeder guten Lehre, die Studierenden „dort abzuholen, wo sie stehen“. Die Studie „Persönlichkeit und Kommunikation (PEKOM)“ soll Antwort auf die Frage geben, inwieweit Persönlichkeits-, Selbsteinschätzungs- und Einstellungsvariablen sowie Daten zur Person (etwa Geschlecht, Herkunft) bzw. die Prüfungsgegebenheiten den Erfolg in einer Kommunikations-OSCE determinieren.

Methoden: Für diesen Zweck erhielten alle Medizinstudierende eines im zweiten Semester der Vorklinik gelegenen Kursus der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie die Möglichkeit, an der Studie teilzunehmen. Sie bearbeiteten vor der OSCE u. a. das NEO-Fünf-Faktoren-Inventar (NEO-FFI, Borkenau & Ostendorf, 2008), die Communication Skills Attitude Scale (CSAS; Rees et al., 2002) sowie die Jefferson Scale of Physicians Empathie (JSPE-S, Neumann et al., 2012). Zusätzlich beurteilten Tutoren mit dem Calgary Cambridge Observation Guide (CCOG, Simmenroth-Nayda et al., 2008) und Simulationspatienten ihre Leistung.

Ergebnisse: Von n=208 Prüfungsteilnehmern nahmen n=132 an der PEKOM-Studie teil (Alter M=22,4; 66% weiblich, 34% männlich). Im Vergleich mit der alters- und geschlechtsbezogenen Normstichprobe des NEO-FFI wiesen sie die Persönlichkeitseigenschaften „Extraversion“, „Verträglichkeit“ und „Gewissenhaftigkeit“ stärker auf, „Neurotizismus“ hingegen war geringer ausgeprägt. Bei größtenteils positiver Einstellung zur Arzt-Patient-Kommunikation kommen sie mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die ärztliche Ausbildung: Ihre kommunikative Kompetenz wird durch ihr Geschlecht, ihre Muttersprache, ihre Persönlichkeit (v. a. Gewissenhaftigkeit) und ihre Erfahrungen in der Ursprungsfamilie mitbestimmt. Einstellung (CSAS) und selbsteingeschätzte Empathiefähigkeit (JSPE-S) waren keine Prädiktoren.

Diskussion/Schlussfolgerung: Bei der Konzeptionierung von Ausbildungen in ärztlicher Gesprächsführung sollten die beschriebenen Gegebenheiten berücksichtigt werden.