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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Einsatz von Entrustable Professional Activities (EPAs) in der Intensivmedizin zur Beurteilung von Diensttauglichkeit und Weiterbildungsbedarf bei Ärzten in Weiterbildung

Vortrag

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  • corresponding author Beate Lenk - HELIOS Kliniken GmbH, HELIOS Bildungszentrum Erfurt/Region Mitte, Erfurt, Deutschland
  • Waltraud Georg - HELIOS KLiniken GmbH, HELIOS Akademie Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV05_03

doi: 10.3205/13gma177, urn:nbn:de:0183-13gma1774

Published: August 20, 2013

© 2013 Lenk et al.
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Fragestellung: Die Intensivmedizin ist ein zentraler Bestandteil der Weiterbildung Anästhesie. Neben den Inhalten der WBO und den Logbüchern der Landesärztekammern sind in Deutschland keine validierten Instrumente zur Erfassung und Beurteilung der Performanz von Ärzten in Weiterbildung in bekannt. Das Konzept der Entrustable Professional Activities (EPAs) scheint geeignet, das komplexe Tätigkeitsfeld in der Intensivmedizin zu Operationalisieren [1]. Ein an die EPAs angepasster Bewertungsbogen ermöglicht die Beurteilung der Performanz der Ärzte in Weiterbildung. Ziel der Studie war die Erfassung der Performanz von AiW und die Einschätzung der Diensttauglichkeit mittels EPAs.

Methode 19 Ärzte in der Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesie und 6 Fachärzte für Anästhesie, die als diensttauglich eingeschätzt worden waren, nahmen freiwillig an der Studie teil. Acht Experten bewerteten die individuelle Performanz der Teilnehmer bezogen auf 8 EPAs. Die EPAs umfassten charakteristische Tätigkeitsbereiche der Intensivmedizin, u.a. Management respiratorischer und kardiovaskulärer Probleme. Sie wurden aus den Erfahrungen der klinischen Tätigkeit und Falldiskussionen entwickelt. Die Performanz wurde mit einer einheitlichen fünfstufigen Skala erfasst. In die Bewertung ging neben der Performanz auch der Umfang der Supervision zur suffizienten Ausführung des EPAs ein.

Ergebnisse: Die in einem Zeitraum von 6 Wochen erfolgte Bewertung der Performanz ergab für die 8 EPAs eine suffiziente Ausführung durch die Dienstärzte. Bezogen auf die untersuchte Stichprobe konnte mittels EPA-Beurteilung retrospektiv die Diensttauglichkeit belegt werden. Es konnten Unterschiede in der Performanz für einzelne EPAs dargestellt werden. EPAs, die Tätigkeitsfelder aus den Kernkompetenzen des Fachgebietes Anästhesiologie erforderten, wurden tendenziell besser bewertet. Aus der Analyse der EPA-Beurteilungen sind Hinweise auf strukturellen und individuellen Weiterbildungsbedarf ableitbar. Die Analyse der EPA-Beurteilung für die einzelnen Ärzte zeigt individuelle Stärken und Schwächen bezogen auf die EPAs.

Schlussfolgerungen: Mittels formulierten EPAs und einem Bewertungsbogen lässt sich eine Einschätzung der Diensttauglichkeit vornehmen. Aus den Ergebnissen ist sowohl individueller als struktureller Weiterbildungsbedarf ablesbar. Es kann ein Erwartungswert für die Performanz formuliert werden, der für die Diensttauglichkeit mindestens erreicht werden muß.


Literatur

1.
Ten Cate O, Scheele F. Viewpoint: Competency-based postgraduate Training: Can we bridge the gap between theory and clinical practice? Acad Med. 2007;82:542-547. DOI: 10.1097/ACM.0b013e31805559c7 External link