gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Game Based Learning für die Fort- und Weiterbildung von medizinischem Personal am Beispiel von TRACY (Gamebased Training for Disaster and Emergency Scenarios)

Vortrag

  • corresponding author Tina Harms - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • Florian Behringer - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • Thomas Bremer - Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin, Deutschland
  • Julian Sommer - Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin, Deutschland
  • David Strippgen - Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin, Deutschland
  • Kai Sostmann - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV05_01

doi: 10.3205/13gma175, urn:nbn:de:0183-13gma1752

Published: August 20, 2013

© 2013 Harms et al.
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Outline

Text

Fragestellung: In dem BMBF-geförderten Projekt TRACY (Projektnummer: 01PF07053B) wird Game Based Learning für die Fort- und Weiterbildung von medizinischem Personal im Bereich des internen Katastrophenschutzes in Krankenhäusern eingesetzt.

Folgende Fragen stehen bei der Konzeption des Trainingsszenarios im Vordergrund:

  • Wie funktioniert Wissensaneignung und Wissenstransfer durch Serious Games?
  • Welche Konzepte und Einflussfaktoren lassen sich finden und bei der Konzeption berücksichtigen?

Um die Akzeptanz, Handhabbarkeit, Transferleistung und Effektivität des Einsatzes von Game Based Learning zu optimieren, soll gerade für nicht-technikaffine Zielgruppen von Beginn an auf die Erfordernisse und Bedürfnisse eingegangen werden.

In dieser Studie wurde untersucht:

1.
Der extrinsische Belastungsfaktor von medizinischem Personal von vier unterschiedlichen Eingabemedien,
2.
Der Prototyp wurde in Bezug auf die Aneignung von Lernzielen und –kompetenzen evaluiert.

Methoden: Die Studie beruht auf Usability-Tests, die im Frühjahr 2013 an der Charité gemacht wurden. Um die Belastung und Akzeptanz zu untersuchen wurden qualitative und quantitative Daten generiert: Fragebogen über Medienkompetenz, NASA-TLX-Belastungsindex, Computer Logfiles und Videomaterial.

1.
Es wurden folgende Eingabeinstrumente getestet: Maus, Tastatur, Maus-Tastatur-Kombination, Gamepad.
2.
35 Mitarbeiter_innen der Charité, die an einem Schulungstag zum Brand- und Katastrophenschutz teilgenommen haben, wurden evaluiert, in wie weit die Lernziele über das game based learning-Szenario TRACY erreicht wurden.

Ergebnisse: Für die konzeptionelle und theoretische Einbettung der Daten stützen wir uns auf die CognitiveLoadTheory (CLT). Bekannte Eingabeinstrument wie die Maus werden gerade von nicht-spielaffinen Personen priorisiert.

Hier wird die geringste kognitive Belastung gemessen (extrinsische Belastung). Damit stehen den Lernenden gemäss der CLT genügend Ressourcen offen, Ziele und Kompetenzen, die durch TRACY geschult werden sollen, effektiv zu lernen, ohne den Arbeitsspeicher zu überlasten. Ob und wie der Wissenstransfer über game based learning funktioniert soll über die zweite Studie gezeigt werden, die noch in Auswertung ist.

Diskussion: Extrinsische Belastungsfaktoren sind abhängig von der Art und Weise, wie zu lernenden Informationen präsentiert und aufbereitet werden. Gerade bei nicht-technik-affinen Zielgruppen ist es wichtig, dies im Auge zu behalten, um keine zu hohe Belastung der Lernenden zu erreichen. Die Lernumgebung soll keine Belastung, so dass genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, um mit hoher Motivation und Immersion zu lernen.

Es geht bei dem Forschungsprojekt TRACY also um das spannungsvolle Miteinander von

1.
dem Heranführen nicht-spielaffiner Personen an das Medium Computer,
2.
der Entwicklung erfolgreicher Schulungsmodelle für die Fort- und Weiterbildung (z.B. Blended Learning Module) und
3.
einem Kompetenz-basierten game based Trainingsszenarium [1].

Literatur

1.
Sweller J, van Merriënboer JJ, Paas FG. Cognitive architecture and instructional design. Educ Psychol Rev. 1998;10:251-296. DOI: 10.1023/A:1022193728205 External link