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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Der vorklinische Notfallkurs in Essen – erfolgreiches Peer-Teaching

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  • corresponding author Hanjo Groetschel - Universität Duisburg-Essen, Medizinischen Fakultät, SkillsLab, Essen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP13_11

doi: 10.3205/13gma126, urn:nbn:de:0183-13gma1268

Published: August 20, 2013

© 2013 Groetschel.
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Einleitung: Eine nicht geringe Anzahl an Studenten hat bereits vor Beginn des Studiums eine Berufsausbildung im Gesundheitswesen absolviert (Rettungsdienst, Krankenpflege). Im vorklinischen Notfallkurs werden diese Studenten entsprechend „nicht gefordert“ sondern „gelangweilt“.

Weitere Kommentare aus der Evaluation aufgrund der Gruppengröße und des „Nicht-vorbereitet-Seins “ führten 2008 dazu, dass der Kurs von Grund auf neu konzipiert wurde.

Durchführung: Der 16-stündige Kurs findet statt als zweitägiger Blockkurs in den Semesterferien (3 Gruppen á 36) und im Semester an 6 Terminen (6 Gruppen á 18).

  • Blockkurs: Die Blockkurse werden ärztlich begleitet von einem Anästhesisten und einem Unfallchirurgen (in der Regel immer die gleichen Ärzte). Jeder Arzt hält an einem der Tage den einleitenden Vortrag (max. 45 Min.). Danach werden die Studenten in Gruppen aufgeteilt und durchlaufen in einer Art Zirkeltraining Stationen zu notfallmedizinischen Themen. Die einzelnen Stationen werden von studentischen Tutoren des SkillsLabs geleitet, die ärztlich supervidiert werden. Alle Tutoren haben eine abgeschlossene Berufsausbildung im Gesundheitswesen sowie eine didaktische Schulung (16 Std.).
  • Semesterkurs: Studenten des teilnehmenden Semesters mit einer Ausbildung im Gesundheitswesen werden eingeladen als Tutoren beim Kurs mitzuwirken. In den Semesterfreien findet dazu ein spezielles Tutorentraining statt, der Kurs wird inhaltlich besprochen, die Materialien gezeigt und ein didaktisches Training durchgeführt (u.a. Peyton-Methode [1]). Drei Tutoren und ein Arzt begleiten eine Gruppe während des Semesters. Somit können auch im Semester die praktischen Stationen in kleinen Untergruppen absolviert werden. Für alle Tutoren und Ärzte wurde ein 24-seitiges Manual verfasst, welches jede Lerneinheit genau beschreibt.

Ergebnis: Aus Evaluna (Evaluation der Lehre durch Studenten): Vor der Neukonzipierung lag der AvG (Mittelwert der subjektiven Zufriedenheitsbewertung einer Lehrveranstaltung auf einer freien visuellen Analogskale, deren Skalenenden 0 = sehr gut und 100 = sehr schlecht sind) des Kurses bei 39,6 (n=168) wobei der Durchschnitt aller Lehrveranstaltungen bei 41,8 lag. Somit wurde der Kurs als durchschnittlich bewertet.

Der im Jahr 2008 erstmalig nach diesem Konzept durchgeführte vorklinische Notfallkurs gewann noch im selben Jahr zwei Lehrpreise der medizinischen Fakultät (Vergabe nach Evaluna):

  • Preis für die best-evaluierte Lehrvereranstaltung im 1. Abschnitt der medizinischen Ausbildung
  • Preis für den Aufsteiger des Jahres im 1. Abschnitt der medizinischen Ausbildung

Es folgten weitere Preise im Jahr 2010 und 2012 jeweils für die best-evaluierte Veranstaltung. Der letzte AvG im Jahr 2012 lag bei 15,5 (n=186), der Durchschnitt aller Lehrveranstaltungen bei 33,1.


Literatur

1.
Walker M, Peyton R, Peyton JW. Teaching in the theatre. In: Peyton JW (Hrsg). Teaching and Learning in Medical Practice. Rickmansworth: Manticore Publishers Europe Ltd.; 1998. S.171-180