gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

10.11. bis 12.11.2006, Köln

Verbessern Anamneseübungen die kommunikativen Fähigkeiten von Studierenden?: Ein Prä-Post Vergleich

Improvement of history taking in medical students with a communukation skills course: a pre-post comparison

Vortrag Humanmedizin

  • corresponding author Anne Simmenroth-Nayda - Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Cora Weiß - Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Jean-Francois Chenot - Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Martin Scherer - Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Thomas Fischer - Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Michael M. Kochen - Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Wolfgang Himmel - Georg-August-Universität, Abteilung Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Köln, 10.-12.11.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06gma049

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gma2006/06gma049.shtml

Published: October 23, 2006

© 2006 Simmenroth-Nayda et al.
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Einleitung: Im Gegensatz zu angloamerikanischen Ländern haben Studierende der Medizin in Deutschland bisher selten kommunikative Fähigkeiten in ihrer Ausbildung systematisch erlernt. Durch interdisziplinäre Kurse und innovative Lehrformen in verschiedenen Stadien des Studiums soll nun laut neuer Approbationsordnung der Erwerb kommunikativer Kompetenz gefördert werden. Die vorliegende Studie untersucht, ob durch Anamneseübungen, Rollenspiele, der Einsatz von Simulationspatienten (SP) und Videoanamnesen im Kurs "Ärztliche Basisfähigkeiten“ (1. klin. Semester) die kommunikative Kompetenz Studierender messbar verbessert wird.

Methodik: 32 zufällig ausgewählte Studierende führten zu Beginn und (nach 3 Monaten) zum Ende des Kurses "ärztliche Basisfähigkeiten“ jeweils ein Interview mit einem SP durch. Die Gespräche wurden videoaufgezeichnet und anschließend von 2 Dozenten unabhängig ausgewertet. Die Auswertung erfolgte mit dem ins deutsche übersetzten Calgary-Cambridge Observation Guide (CCOG, Kurtz und Silvermann 1996). Hier wird mit einer durchgehend 5-stufigen Likert-Skala beurteilt, ob z.B. der Studierende einen Patienten sehr gut oder gar nicht begrüßt, oder ob er sich einem Patienten gegenüber wertend verhalten hat.

Ergebnisse: 30 Studierende haben beide Interviews durchgeführt. Alle 28 Items des CCOG zeigten Verbesserungen im Prä-Post-Vergleich. Besonders stark waren die Verbesserungen in folgenden Bereichen: angemessener Gebrach offener und geschlossener Fragen (3,1 vs. 2,1), strukturierter Abschluss des Gesprächs (4,1 vs. 2,8) und emphatische Grundhaltung (3,1 vs. 2,2). Die Gesprächsdauer nahm im Mittel um 4 Minuten zu (prä: 5,7; post: 9,0 min).

Schlussfolgerungen: Wir konnten im Kurs "ärztliche Basisfähigkeiten nicht nur innovative Lehrformen etablieren, sondern auch deren Wirksamkeit belegen. Detaillierte Auswertungen werden zeigen, ob weiteren Faktoren (z.B. Alter, Geschlecht, Vorbildung) auf die Verbesserung kommunikativer Fähigkeiten im Sinne von Co-Variablen Einfluss haben.