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Analyse von Abrechnungsdaten zu einem Qualitätsindikator zur Bildgebung bei akuten nicht-spezifischen Kreuzschmerzen
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Published: | February 23, 2017 |
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Hintergrund und Fragestellung: Zur Messung der Implementierung der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Kreuzschmerz wurden bei der Erstellung der 1. Auflage 2009 Vorschläge für Qualitätsindikatoren konsentiert. Ein Qualitätsindikator war der „Anteil von Patienten ohne Durchführung bildgebender Verfahren im Vergleich zu allen Patienten mit akuten Kreuzschmerzen ohne Hinweis auf „red flags“ nach Anamnese und klinischer Untersuchung“. Innerhalb der ersten 6 Wochen nach Diagnosestellung werden Kreuzschmerzen als akut bezeichnet. Bei der Aktualisierung der NVL 2015 fehlten Daten zur Versorgungsrealität. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde untersucht, ob der vorgeschlagene Qualitätsindikator mit Abrechnungsdaten berechnet werden kann und wie sich die Versorgungsrealität darstellt.
Methoden: Es wurden kassenübergreifende ambulante Abrechnungsdaten nach §295 SGB V für die Jahre 2010 bis 2014 ausgewertet. Dabei wurden Diagnosekodierung und Zeitrahmen weit gefasst, um ein Unterschätzen zu vermeiden. Es wurden alle ICD-10 Kodierungen herangezogen, die möglicherweise nicht-spezifischen Kreuzschmerzen zugeordnet werden können. Gleichzeitig wurden Patienten mit Kodierung eines nicht-spezifischen Kreuzschmerzes in den vorangegangenen 4 Quartalen oder der Diagnose eines spezifischen Kreuzschmerzes im Analysezeitraum ausgeschlossen. Wurde im Quartal der Diagnosestellung oder dem darauffolgenden Quartal eine Bildgebung durchgeführt, wurde diese als Bildgebung bei akuten nicht-spezifischen Kreuzschmerzen gezählt. Bildgebung war definiert als Röntgen der WS, MRT der LWS oder CT der LWS und wurde mittels Gebührenordnungsposition ermittelt.
Ergebnisse: Die Prävalenz von akuten nicht-spezifischen Kreuzschmerzen bei GKV-Versicherten stieg von 2,9 % (n = 2 Mio. Patienten) im Jahr 2010 auf 3,2 % (n = 2,2 Mio. Patienten) im Jahr 2014. Gleichzeitig sank der Anteil der betroffenen Patienten mit einer Bildgebung im Diagnose- oder darauffolgenden Quartal von 18,8 % (n = 379.000 Patienten) auf 17 % (n = 381.000 Patienten) im Jahr 2014. Röntgenuntersuchungen sanken im Analysezeitraum von 90,1 auf 85,5%, CT-Untersuchungen von 5,4 auf 4,6%. MRT-Untersuchungen nahmen von 12,3 auf 17,9% zu.
Schlussfolgerung: Abrechnungsdaten können zur Analyse von QI genutzt werden, um den leitliniengerechten Einsatz der Bildgebung bei Patienten mit akuten nicht-spezifischen Kreuzschmerzen abzuschätzen. Die gewählten Einschlusskriterien führen dazu, dass die Zahl der Bildgebung eher über- als unterschätzt wird.