Article
Welche relevanten Empfehlungen gibt es für ein neues DMP Rheumatoide Arthritis? – Eine Untersuchung auf Basis aktueller evidenzbasierter Leitlinien
Search Medline for
Authors
Published: | February 23, 2016 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Empfehlungen evidenzbasierter Leitlinien zu einer Erkrankung gelten zum Zeitpunkt Ihrer Erstellung als Versorgungsstandards. Sie werden in Leitliniensynopsen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zusammengefasst und vom Gemeinsamen Bundesausschuss als eine Grundlage für die Entwicklung neuer Disease-Management-Programme (DMP) genutzt.
Fragestellung: Lassen sich aus Leitlinien der letzten 5 Jahre relevante Empfehlungen für ein neues DMP Rheumatoide Arthritis (RA) identifizieren?
Material/Methoden: In Leitliniendatenbanken sowie bei fachübergreifenden und -spezifischen Leitlinienanbietern erfolgte eine systematische Recherche nach Leitlinien zur RA. Wesentliche Einschlusskriterien waren die Aktualität und Evidenzbasierung der Leitlinien sowie ihre Gültigkeit für die Versorgung in westlichen Industrienationen. Einzelempfehlungen wurden zusammengefasst und zu Versorgungsaspekten wie beispielsweise Diagnostik, Therapeutische Maßnahmen, Kooperation der Versorgungssektoren oder Patientenschulungen zugeordnet. Als (potenziell) relevant wurden die Empfehlungen gekennzeichnet, die mit einer hohen Empfehlungs- (GoR) bzw. alternativ Evidenzkategorie (LoE) verknüpft waren.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 16 Leitlinien mit 497 Empfehlungen identifiziert. 90 der 497 Empfehlungen waren mit einem hohen GoR bzw. hohen LoE versehen und konnten für die Identifizierung (potenziell) relevanter Aussagen für ein DMP herangezogen werden.
56 der 90 Empfehlungen mit einem hohen GoR bzw. alternativ hohen LoE thematisierten die medikamentöse Therapie mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten (DMARD). Hier konnten 32 (potenziell) relevante Aussagen für ein DMP identifiziert werden. Es konnten nur wenige (potenziell) DMP-relevante Empfehlungen zu den Aspekten Diagnostik, nichtmedikamentöse Therapie und Kooperation der Versorgungssektoren identifiziert werden. Für die Versorgungsaspekte Patientenschulung und Rehabilitation wurden keine DMP-relevanten Empfehlungen identifiziert.
Schlussfolgerung: In den 16 eingeschlossenen Leitlinien wurden DMP-relevante Empfehlungen insbesondere für die medikamentöse Behandlung der RA identifiziert. Es stellt sich die Frage, wie Aspekte, die für die Versorgung von Patienten mit RA von zentraler Bedeutung sind, aber in den Leitlinien nicht mit hohen GoR oder LoE versehen wurden, Eingang in ein zukünftiges DMP finden können.