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Gemeinsam informiert entscheiden: 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.

03.03. - 05.03.2016, Köln

Einsatz der elektronischen Entscheidungshilfe PRIMA-eDS zur Optimierung der Medikation in der hausärztlichen Versorgung – eine qualitative Untersuchung zur praktischen Umsetzung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Anja Rieckert - Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • author Christina Sommerauer - Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • author Andreas Sönnichsen - Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland

Gemeinsam informiert entscheiden. 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Köln, 03.-05.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16ebmP25

doi: 10.3205/16ebm097, urn:nbn:de:0183-16ebm0973

Published: February 23, 2016

© 2016 Rieckert et al.
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Text

Hintergrund und Fragestellung: Im Rahmen der EU-Studie PRIMA-eDS (Polypharmacy in chronic diseases: Reduction of Inappropriate Medication and Adverse drug events in elderly populations by electronic Decision Support) wurde eine elektronische Entscheidungshilfe für Hausärzte/-innen entwickelt mit dem Ziel, inadäquate und nicht-evidenzbasierte Polypharmazie bei älteren, chronisch kranken Menschen zu reduzieren. Dieses Instrument wird derzeit in einer multizentrischen, randomisiert-kontrollierten Studie getestet. Um die praktische Anwendung der elektronischen Entscheidungshilfe näher zu untersuchen, wird in Ergänzung zur primären Studienfrage eine qualitative Studie durchgeführt mit der Fragestellung: Welche Faktoren wirken sich bei der Anwendung der elektronischen Entscheidungshilfe und bei der praktischen Umsetzung der Empfehlungen aus?

Methoden: Semi-strukturierte Interviews mit offenen Fragen werden mit den Interventionsärzten in der Region Witten durchgeführt. Die Analyse der gesammelten Daten erfolgt induktiv in Anlehnung an die qualitative Inhaltsanalyse.

Ergebnisse: Polypharmaziepatienten stellen eine wichtige Patientengruppe in der Hausarztpraxis dar. Die bislang befragten Ärzte fanden, dass sie durch die elektronische Entscheidungshilfe unterstützt wurden und bewerteten den Inhalt als hilfreich. Eine Schulung über die Entscheidungshilfe zeigt sich als sinnvoll, um den umfangreichen Medikamentencheck zu verstehen. Endgültige Ergebnisse werden 02/2016 erwartet.

Schlussfolgerung: Erkenntnisse aus den Interviews sollen dafür verwendet werden, die Anwendung von elektronischen Entscheidungshilfen in der hausärztlichen Versorgung zu optimieren. Diese Studie wird durch die interne Forschungsförderung der Universität Witten/Herdecke gefördert. PRIMA-eDS wird durch das 7. Rahmenprogramm der Europäischen Kommission gefördert (Grant Nr. 305388-2).