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Gemeinsam informiert entscheiden: 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.

03.03. - 05.03.2016, Köln

Effektivität und Einfluss der "ABC" vs. "5A" Methode im Rahmen hausärztlicher Kurzberatungen zur Rauchentwöhnung: Eine pragmatische, cluster-randomisierte Studie (die ABC-Studie)

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sabrina Kastaun - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • author Achim Mortsiefer - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • author Horst Christian Vollmar - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • author Tobias Raupach - Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Universitätsklinikum Göttingen, Göttingen, Deutschland
  • author Daniel Kotz - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

Gemeinsam informiert entscheiden. 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Köln, 03.-05.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16ebmP20

doi: 10.3205/16ebm091, urn:nbn:de:0183-16ebm0912

Published: February 23, 2016

© 2016 Kastaun et al.
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Text

Zielsetzung: Laut klinischen Leitlinien sollten Hausärzte ihren rauchenden Patienten routinemäßig eine Kurzberatung zur Rauchentwöhnung anbieten. Der traditionelle Ansatz zu deren inhaltlicher Gestaltung basiert auf dem "5A" Modell, bei dem der Rauchstatus erfragt (ask), zum Verzicht geraten (advise), die Motivation dazu erfasst (assess), Unterstützung angeboten (assist) und Folgekontakte arrangiert werden (arrange). Das "ABC" Modell, welches bereits in manchen Ländern das 5A Modell ersetzt hat, fokussiert dagegen auf: Abfragen des Rauchstatus (ask), Verzichtsempfehlung (brief advice) und Unterstützungsangebot (cessation support). Das ABC kann im Vergleich zum 5A Modell einfacher, schneller und bei allen Rauchern, unabhängig von deren Motivation, angewendet werden. Vergleichsstudien dazu gibt es bisher keine. Primäres Studienziel ist es daher, die Anzahl der Rauchstoppversuche von Patienten, nach Konsultation ihrer Hausärzte, im Vergleich beider Methoden zu ermitteln.

Methoden: Zweiarmige, cluster-randomisierte Interventionsstudie in 30 hausärztlichen Praxen in Nordrhein-Westfalen. Für beide Gruppen wird ein dreistündiges Training in einer zentralen Einrichtung nach dem 5A bzw. ABC Modell organisiert. Beide Schulungen umfassen eine Einführung in Grundlagen des betreffenden Vermittlungsansatzes sowie Übungen in Form von Rollenspielen mit Feedback. Lehrmaterialien zur Umsetzung der jeweiligen Ansätze in der Praxis werden bereitgestellt.

Einwilligung, Rauchstatus und demographische Daten der Patienten werden konsekutiv über eine Baseline-Befragung vor der Sprechstunde erhoben. Einschlusskriterien: Alter > 18 Jahre, tägliches oder gelegentliches Tabakrauchen. Das Primärergebnis (Rauchstoppversuche) wird vier Wochen nach der Konsultation mittels Fragebogen erhoben. Die Sekundärergebnisse beinhalten: Häufigkeit und Qualität der Rauchstoppempfehlungen durch den Hausarzt, Auslöser des letzten Rauchstopp-Versuchs (sofern durchgeführt) und ob dieser mit evidenzbasierten Therapien durchgeführt wurde. Diese Ergebnisse werden zusammen mit den Abstinenzraten der Patienten zum Zeitpunkt der Wochen 1, 4, 26 und 52 nach der Konsultation über Fragebögen ermittelt.

Ausblick: Sollte die Schulung der ABC Methode zu einer quantitativen und qualitativen Verbesserung der Rauchstoppempfehlungen sowie zu einer Steigerung der Entwöhnungsversuche bei Patienten führen, böte sich ein vielversprechender Ansatz um die Rauchprävalenz zu reduzieren.