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Evidenz für die Praxis schaffen: Einsatz einer modifizierten Form der Constraint-Induced Movement Therapie bei Schlaganfallpatienten zur Förderung der Teilhabe an Alltagsaktivitäten – Ergebnisse einer cluster-randomisierten Interventionsstudie mit Physio- und Ergotherapiepraxen (HOMECIMT)
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Published: | March 3, 2015 |
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Hintergrund und Fragestellung: Leitlinien empfehlen die Constraint-Induced Movement Therapy (CIMT) für Schlaganfallpatienten mit motorischer Beeinträchtigung der oberen Extremität. Für CIMT gibt es Evidenz, dass die Patienten u.a. durch Immobilisation des „gesunden“ Armes den betroffenen Arm häufiger einsetzen, erlernte Fertigkeiten in ihren Alltag übertragen und so ihre Teilhabe an Alltagsaktivitäten verbessern. Da CIMT in Deutschland bislang als Heilmittel nicht verordnungsfähig ist und ein vergleichbares Konzept in der ambulanten Therapie fehlt, entwickelten wir „CIMT at home“. Ausgehend von den individuellen Voraussetzungen und Alltagsanforderungen formulieren Therapeuten gemeinsam mit den Patienten Ziele, wählen Übungen aus und überprüfen die Zielerreichung. Neu ist das selbstständige Üben im häuslichen Setting mit Beteiligung nicht-professioneller Übungsbegleiter (z.B. Angehöriger). Für Schlaganfallpatienten in der ambulanten Versorgung untersuchten wir die Frage, ob der Gebrauch des betroffenen Armes bei Alltagsaktivitäten durch CIMT at home besser gefördert wird als durch konventionelle Physio- und Ergotherapie?
Methoden: In der cluster-randomisierten, kontrollierten Studie HOMECIMT behandelten 71 ambulant tätige Physio- und Ergotherapeuten ihre Patienten für vier Wochen mit CIMT at home (n=85) oder konventioneller Therapie (n=71). Für die betroffene obere Extremität erhoben wir klinische Primärdaten zur Aktivität/Partizipation (Motor Activity Log-Quality of Movement - MAL-QOM) und motorischen Funktion (Wolf Motor Function Test-Performance Time - WMFT-PT), die wir für die Intention To Treat Population mit last observation carried forward-imputation nach dem Abschlusstestprinzip analysierten.
Ergebnisse: Der Armeinsatz bei Alltagsaktivitäten (MAL-QOM) verbesserte sich im Mittel in beiden Gruppen, jedoch durch CIMT at home (+0,56 Punkte) signifikant mehr als durch konventionelle Therapie (+0,31 Punkte) (p=0.0156). In der motorischen Funktion (WMFT-PT) steigerten sich beide ebenfalls, jedoch ohne signifikanten Gruppenunterschied. Diese Effekte wurden für die Einflussgrößen Alter, Depression, Komorbidität, Bildung, Geschlecht und Händigkeit korrigiert.
Schlussfolgerung: CIMT at home verbessert den Alltagseinsatz des Armes signifikant mehr als konventionelle Physio- oder Ergotherapie. Als zielgruppenspezifisches Behandlungsangebot zur Förderung der Teilhabe an Alltagsaktivitäten wird die Einführung in die ambulante Versorgung empfohlen.