gms | German Medical Science

Hintergrund: Ziel dieser Studie war es, das Ausmaß und die Verteilung des Tiltes von Patienten, an denen eine Femtosekundenlaser-assistierte Kataraktextraktion durchgeführt wurde, zu erfassen. Des Weiteren wurde evaluiert, ob ein Zusammenhang zwischen den Femtosekundenlaser-bezogenen Komplikationen und dem Tilt besteht.

Methoden: Evaluiert wurden 294 Augen von 200 Patienten. Hierfür wurden die beim Andocken abgespeicherten OCT-Scans des LenSx Femtosekundenlasers verwendet. Gemessen wurde der Winkel zwischen einer Bezugshorizontalebene und der Ebene, die durch die zwei Kapsulotomie-Endpunkte gegeben war. Anhand des gemessenen Tiltes wurden die Patienten in 4 Gruppen eingeteilt. Erfasst wurden die intraoperativen Laserkomplikationen wie Vorderkapseladhäsion, Vorderkapseleinriss und Hinterkapselruptur. Die Komplikationen wurden zwischen den einzelnen Gruppen verglichen.

Ergebnisse: Der Durchschnittswert der gemessenen Winkel betrug 2,93±2,25 Grad. Die Auswertung ergab, dass 181 Augen einen Tilt von weniger als 3 Grad (1,50±0,87) und 81 Augen zwischen 3,01 und 6 Grad (4,22±0,86) hatten. 27 Augen hatten einen Tilt zwischen 6,01 und 9 Grad (7,33±0,91) gezeigt. Im Fall von 5 Augen wurde ein größerer Winkel als 9 Grad (9,93±0,86) mit dem maximalen Wert von 11,07 gemessen. Bei 12 Patienten sind Komplikationen wie Vorderkapseladhäsion, Hinterkapselruptur oder Vorderkapseleinriss aufgetreten. Ein Zusammenhang zwischen diesen Komplikationen und dem Ausmaß des Tilts konnte nicht festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Ein Tilt kleiner als 3 Grad wurde bei fast zwei Drittel der bewerteten Augen gemessen. Nur in einem Zehntel der Fälle betrug der Winkel mehr als 6 Grad. Insgesamt zeigte sich eine geringe Komplikationsrate. Es konnte kein Zusammenhang zwischen dem Ausmaß des Tiltes und dem Vorkommen der Komplikationen festgestellt werden.