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29th International Congress of German Ophthalmic Surgeons (DOC)

09.06. - 11.06.2016, Nürnberg

Erste Ergebnisse der Fadenkanaloplastik (K)

Meeting Abstract

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  • Arno Haus - Knappschaftskrankenhaus Sulzbach, Augenklinik, Sulzbach/Saar
  • Peter Szurman - Knappschaftskrankenhaus Sulzbach, Augenklinik, Sulzbach/Saar
  • Anna Seuthe - Knappschaftskrankenhaus Sulzbach, Augenklinik, Sulzbach/Saar

29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 09.-11.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWK 5.9

doi: 10.3205/16doc112, urn:nbn:de:0183-16doc1125

Published: June 3, 2016

© 2016 Haus et al.
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Zielsetzung: Die Kanaloplastik ist mittlerweile als Drucksenkender Eingriff am Auge eine etablierte Methode. Kodomskoi et al. stellten eine kostensparende Methode der Fadensonde-Kanaloplastik vor, bei der zur Sondierung ein zu einer Doppelhelix-verdrillter Prolenefaden eingesetzt wird. Ziel dieser Studie ist die Evaluierung dieses Verfahrens.

Methode: Retrospektive Auswertung aller Patienten der Augenklinik Sulzbach, bei denen primär zwischen Juli und Dezember 2015 eine Fadensonden-Kanaloplastik durchgeführt wurde und Vergleich zu einer Alters-gematchten Kontrollgruppe mit Mikrokathedersonde. Primäres Zielkriterium waren Drucksenkung und Reduktion der antiglaukomatösen Lokaltherapie. Sekundäre Zielkriterien waren das operative Gelingen sowie intraoperative und postoperative Komplikationen.

Ergebnisse: Bei 55 Patienten wurde eine Sondierung des Schlemm’schen Kanals mit dem Prolenefaden vorgenommen. In 38 Fällen gelang dies. In 12 Fällen wurde wegen Resistenzen auf einen Mikrokatheter zurückgegriffen wurde, der dann in 11 Fällen eine Sondierung ermöglichte. Einmal gelang die Sondierung auch dann nicht mehr. In den weiteren 5 Fällen wurde aufgrund von unüberwindbaren Resistenzen oder wiederholten Abgleiten des Faden in die Vorderkammer eine tiefe Sklerektomie mit suprachoroidalem Ologen-Implantat durchgeführt wurde ohne vorher einen Mikrokatheter einzusetzen. In 2 Fällen trat intraoperativ ein cheese-wired suture auf mit dem Effekt einer 360°-Trabekulotomie. In einem Fall erfolge ein OP-Abbruch bei Aderhautblutung. Die Drucksenkung durch die fadensondierte Kanaloplastik betrug nach drei Monaten 35,3% (von 18,2±4,8mmHg auf 12,0±3,5mmHg), während die Medikation von 3,3±0,8 auf 0,4±1,0 reduziert wurde. Halbjahresergebnisse werden dargestellt. Die Ergebnisse sind vergleichbar mit Ergebnissen der Mikrokatheder-Kanaloplastik-Gruppe. Intraoperatives Hauptproblem sind Schlemmkanalblutungen während der Fadensondierung. Postoperative Komplikationen beinhalteten Hyphäma, Druckentgleisungen und transiente Hypotonie.

Schlussfolgerung: Die Fadensondierung ist eine kostensparende und effektive Methode der Kanaloplastik. Bei Versagen der Fadensondierung gibt es die Möglichkeit auf einen Mikrokatheter zurückzugreifen oder aber die Operation in eine tiefe Sklerektomie mit suprachoroidalem Ologen-Implantat umzuwandeln.