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29th International Congress of German Ophthalmic Surgeons (DOC)

09.06. - 11.06.2016, Nürnberg

Minimalinvasive Glaukomchirurgie: Erste Erfahrungen mit dem Xen Gel-Stent (P, B)

Meeting Abstract

  • Karsten Klabe - Internationale Innovative Ophthalmochirurgie, Düsseldorf
  • Andreas Fricke - Internationale Innovative Ophthalmochirurgie, Düsseldorf
  • Cornelia Ullmann - Internationale Innovative Ophthalmochirurgie, Düsseldorf
  • Florian Kretz - International Vision Correction Research Centre, Heidelberg
  • Gerd Auffarth - International Vision Correction Research Centre, Heidelberg
  • Detlev Breyer - Internationale Innovative Ophthalmochirurgie, Düsseldorf
  • Roxana Fulga - Internationale Innovative Ophthalmochirurgie, Düsseldorf
  • Hakan Kaymak - Internationale Innovative Ophthalmochirurgie, Düsseldorf

29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 09.-11.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWK 5.6

doi: 10.3205/16doc109, urn:nbn:de:0183-16doc1098

Published: June 3, 2016

© 2016 Klabe et al.
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Text

Zielsetzung: Die Entwicklung neuer chirurgischer Systeme, wie verschiedene Mikro-Bypass Stents, haben eine zunehmenden Bedeutung der minimalinvasiven Glaukomchirurgie (MIGS) in der Glaukombehandlung zur Folge. Im vorliegenden Beitrag soll von den ersten Ergebnissen bei der Verwendung des Xen Gel-Stents in unserer eigenen Praxis berichtet werden.

Methode: Bisher wurde bei 44 Patienten (17 Phake und 26 Pseudophake) im Alter von 44 bis 88 Jahren mit Offenwinkel-Glaukom 1 Xen Gel-Stent implantiert. Vor und nach der Operation wurde stetig der Augeninnendruck überwacht und der Visus überprüft. Eine Analyse der Filterzonen erfolgte durch swept-source OCT.

Ergebnis: Innerhalb einer Woche nach dem chirurgischen Eingriff sank der mittlere Augeninnendruck von 26 ± 8 mmHg auf 15 ± 7 mmHg bei Phakie und von 21 ± 9 mmHg auf 11 ± 5 mmHg bei Pseudophakie. Einen Monat nach der MIGS lag er weitestgehend stabil bei 22 ± 7 mmHg (entspricht einer Reduktion um 15%) bzw. 16 ± 8 mmHg (24%) und nach vier Monaten bei 20 ± 9 mmHg (23%) bzw. 16 ± 9 (24%) mmHg. Der Visus in LogMAR lag zu Beginn der Beobachtung, eine Woche, sowie 2 und 4 Monate nach dem Eingriff bei 0,31 ± 0,39, 0,52 ± 0,41, 0,47 ± 0,39 und 0,5 ± 0,5 bei phaken und 0,31 ± 0,34, 0,45 ± 0,31, 0,49 ± 0,38 und 0,42 ± 0,30 bei pseudophaken Patienten. Im Mittel wurden vor der Xen-Implantation 2,7 ± 0,8 bzw. 3,3 ± 1,1 verschiedene drucksenkende Wirkstoffe verschrieben, postoperativ nur noch 0,8 ± 1,2 für phake und pseudophake Augen. 64% bzw. 61% der Patienten kamen postoperativ ganz ohne Medikation aus. Alle Operationen fanden komplikationslos statt, es zeigten sich lediglich 4 Fälle einer geringen Hyphäma und ein Fall einer Aderhautamotio.

Schlussfolgerung: Die Verwendung des haardünnen 6mm langen Xen Gel-Stents im Rahmen der MIGS zeigt bisher in unserer Praxis eine gute drucksenkende und druckregulierende Wirkung. Eine wichtige Folge der MIGS ist die Reduzierung der drucksenkenden Mittel. Eine weitere positive Folge des hier eingesetzten Xen Gel-Stents sind die geringen Nebenwirkungen. Weitere Langzeitergebnisse bleiben noch abzuwarten.