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29th International Congress of German Ophthalmic Surgeons (DOC)

09.06. - 11.06.2016, Nürnberg

Prospektive Untersuchung der Sickerkissenmorphologie nach transscleraler XEN Glaukom Gel Stent Implantation im OCT (K)

Meeting Abstract

  • Markus Lenzhofer - UK für Augenheilkunde und Optometrie der PMU Salzburg, Salzburg, Österreich
  • Clemens Strohmaier - UK für Augenheilkunde und Optometrie der PMU Salzburg, Salzburg, Österreich
  • Melchior Hohensinn - UK für Augenheilkunde und Optometrie der PMU Salzburg, Salzburg, Österreich
  • Martina Lingg - UK für Augenheilkunde und Optometrie der PMU Salzburg, Salzburg, Österreich
  • Wolfgang Hitzl - UK für Augenheilkunde und Optometrie der PMU Salzburg, Salzburg, Österreich
  • Herbert Reitsamer - UK für Augenheilkunde und Optometrie der PMU Salzburg, Salzburg, Österreich

29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 09.-11.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWK 5.4

doi: 10.3205/16doc107, urn:nbn:de:0183-16doc1079

Published: June 3, 2016

© 2016 Lenzhofer et al.
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Text

Zielsetzung: Der transsclerale XEN Glaukom Gel Stent ist ein minimalinvasives Verfahren in der Glaukombehandlung (AqueSys Inc., CA, USA). Im Gegensatz zu Operationsverfahren von außen (wie bei der Trabekulektomie) wird die Bindehaut während der Operation nicht eröffnet. Vorder-Augenabschnitts (VA) OCT kann Veränderungen im Sickerkissen feststellen, die mit gewöhnlicher Spaltlampenuntersuchung nicht sichtbar sind. Diese Studie versucht Veränderungen der Sickerkissenmorphologie nach XEN OP im VA-OCT bei Patienten mit Primärem Offenwinkelglaukom (POWG) zu zeigen.

Methode: Diese prospektive nicht randomisierte Studie wurde in der UK f. Augenheilkunde Salzburg durchgeführt. Es wurden Daten von 72 POWG Augen von 67 Patienten präoperativ, 1 und 2 Wochen, 1, 3, 6, 9 Monate und 1 Jahr postoperativ gesammelt. Postoperative Visits inkludierten Untersuchung des Augendrucks (AT), Anwesenheit eines Sickerkissens in der Spaltlampe und VA-OCT (Visante OCT, Zeiss, Germany). Die Sickerkissen-Morphologie wurde kategorisiert in “uniform”, “mikrozystisch multiform”, “subconjunktival separiert” oder “multiple interne Schichten”.

Ergebnis: Postoperativ zeigte sich eine signifikante AT-Reduktion (–27%) bei signifikanter Reduktion der Augendrucksenkenden Medikamente (–88%) nach 12 Monaten. In der Spaltlampe waren Sickerkissen in 65.7% der Augen zur 1 Wochenkontrolle sichtbar (53.5% zur 1 Monatskontrolle, 82.2% zur 1 Jahreskontrolle). Im VA-OCT hatten 21.5% der Augen nach 1 Woche ein verdicktes Sickerkissen, 4.8% nach 1 Monat und 33.3% nach 12 Monaten. Es wurde vorwiegend eine „uniforme” Sickerkissenmorphologie postoperative gefunden (43.3% nach 1 Woche, 63.8% nach 2 Wochen, 66.7% nach 1 Monat, 48.2% nach 1 Jahr).

Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt ein unterschiedliches Aussehen des Sickerkissens nach XEN Glaukom Gel Microstent Implantation verglichen mit bekannten Daten von Trabekulektomien aus der Literatur. Die vorliegende Studie zeigte in bis zu 65% der Augen „uniforme“ Sickerkissen nach XEN Glaukom Gel Stent, während vergleichbare Studien nach Trabekulektomie in lediglich 20–30% „uniforme“ Sickerkissen-Morphologie in der Literatur zeigten. Das könnte durch geringeres intraoperatives Trauma und eine gute Gewebe-Verträglichkeit des XEN Gel Implantats erklärt werden.