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28th International Congress of German Ophthalmic Surgeons (DOC)

11.06. - 13.06.2015, Leipzig

Trabekulektomie – der Goldstandard?

Meeting Abstract

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  • Inga Kersten-Gomez - Ruhr-Universität Bochum, Klinik f. Augenheilkunde, Bochum

28. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Leipzig, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocO 9.3

doi: 10.3205/15doc077, urn:nbn:de:0183-15doc0774

Published: June 9, 2015

© 2015 Kersten-Gomez.
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Für die Behandlung von Glaukom-Patienten stehen zur Senkung des Augeninnendruckes heute vielfältige Therapieoptionen zur Verfügung – von Medikation (mit vielen Kombinationsmöglichkeiten auch ohne Konservierungsmittel) über Laser bis hin zu einer Bandbreite verschiedener Operationstechniken (u.a. minimalinvasive Mikrostents, Kanaloplastik, Cyclophotokoagulation).

Individuell wird entschieden, welche Operationstechnik für welchen Patienten am besten ist: Dieses hängt von der Art des Glaukoms, vom Ausmaß des Glaukomschadens im Gesichtsfeld und am Sehnerven, von der Höhe des Ausgangsdruckes und dem gewünschten Zieldruck, sowie dem Alter des Patienten und der Schnelligkeit des Fortschreitens der Erkrankung ab.

Wenn man einen tiefen Zieldruck anstrebt – was bei fortgeschrittenem Glaukomschaden oder bei schnellem Fortschreiten bevorzugt wird –, oder liegen sehr hohe Ausgangswerte vor, sowie eine Unverträglichkeit bzw. Wirksamkeitsverlust der Augentropfen – dann ist die Trabekulektomie (=TE) trotz der Vielfalt der bestehenden und teils neu hinzugekommenen operativen Optionen für diese Indikationen die erste Wahl beim Offenwinkelglaukom: also hier Goldstandard!

Die größte Herausforderung der TE sind die Verhinderung der Sickerkissenvernarbung und postoperatives Komplikationsmanagement (Hypotonie, Infektionen). Postoperativ wird eine längere antientzündliche Therapie angesetzt, je nach Sickerkissenmorphologie werden vernarbungshemmende Injektionen unter die Bindehaut verabreicht. Der Augeninnendruck kann über die Lösung von Deckelfäden mit dem Laser (Suture-lyse) gesenkt werden, ggf. kann bei Abkapselung des Sickerkissens eine Needling-Prozedur zur Lösung von Vernarbungssträngen erfolgen.

Wichtig für den langfristigen Erfolg ist deshalb eine gute Zusammenarbeit zwischen Klinik / Operateuren und betreuenden niedergelassenen Augenärzten mit intensiver Patientenbetreuung vor und nach der Operation mit festgelegten Kontrollterminen.

Bezüglich des intensiven zeitlichen Betreuungsaufwandes, des Risiko- und Komplikationsprofils gewinnt die Trabekulektomie im Vergleich zu anderen operativen Methoden nicht die Goldmedaille, allerdings gehört die Trabekulektomie zu den häufigsten Glaukom-OPs weltweit und ist in der Indikation der tiefen, langfristigen Drucksenkung noch ungeschlagen.