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Pay-for-Performance (P4P) in der Kataraktchirurgie – der erste qualitätsbasierte Vergütungsansatz in Europa (K)
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Published: | May 5, 2014 |
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Zielsetzung: Auf der Basis der ersten empirischen Ergebnisse, welche über einen Zeitraum von 3 Jahren gesammelt wurden, soll der Einfluss eines qualitätsbezogenen Vergütungssystems auf die Ergebnisqualität, welche mithilfe des „Qualitätsindex Bellevue“ (QIB) gemessen wird, evaluiert werden. Zusammen mit einer gesetzlichen Krankenkasse wurde das qualitätsabhängige Vergütungssystem im Oktober 2012 eingeführt. Die Qualitätseffekt sollen evaluiert und mit den korrespondierenden Qualitätsveränderungen einer Kontrollgruppe vergleichen werden.
Methode: Der „Qualitätsindex Bellevue“ (QIB) sowie das Vergütungsmodell, welches einem klassischen „Bonus-Malus-System“ entspricht, sollen im Rahmen des Vortrags zunächst kurz erläutert werden. Statistische Methoden zur Untersuchung von möglichen signifikanten Unterschieden sollen anhand des Skalenniveaus ausgewählt und durchgeführt werden. Hierbei fanden insbesondere der Mann-Whitney-U-Test sowie der T-Test Anwendung finden. Der Schwerpunkt der Analyse soll auf den Qualitätsentwicklungen vor und nach der Einführung des Vergütungssystems liegen. Zudem soll auf die Gründe für mögliche Qualitätsveränderungen eingegangen werden.
Ergebnis: Eine erste Datenauswertung auf der Basis von 7.073 Kataraktfällen zeigt, dass die Einführung einer Qualitätsabhängigen kurzfristig zu signifikanten Qualitätsverbesserungen führt, langfristig dieser Effekt jedoch nicht bestätigt werden kann. Mit Blick auf die Patientenzufriedenheit sind keine signifikanten Unterschiede festzustellen. Als ein Hauptgrund für Malus-Zahlungen wurden die Wartezeiten bei stationären Aufenthalten identifiziert.
Schlussfolgerung: Insgesamt zeigen die ersten Ergebnisse, dass ein qualitätsabhängiges Vergütungssystem kurzfristig zu Qualitätsverbesserungen führen kann. Unsere Ergebnisse bestätigen diesen Effekt jedoch nicht langfristig. Als ein Hauptgrund für Malus-Zahlungen wurde jedoch nicht die medizinische Ergebnisqualität ausgemacht, sondern insbesondere zu lange Wartezeiten.