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26th International Congress of German Ophthalmic Surgeons

13. to 15.06.2013, Nürnberg

Wie häufig werden Promotionsvorhaben zum „Dr. med.“ Studiums-begleitend absolviert? Ergebnisse einer retrospektiven Querschnittstudie an der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke (K)

Meeting Abstract

  • Janna Scharfenberg - Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten
  • Katharina Schaper - Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten
  • Frank Krummenauer - Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocePO 4.5

doi: 10.3205/13doc201, urn:nbn:de:0183-13doc2013

Published: October 18, 2013

© 2013 Scharfenberg et al.
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Fragestellung: An Medizinischen Fakultäten werden derzeit Maßnahmen zur Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses diskutiert. Speziell in der Medizin gilt hier das Augenmerk der Besonderheit von „Studiums-begleitend“ begonnenen Promotionsprojekten. An der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke wurde im Sommer 2010 ein Curriculum zu „Forschungsmethodik und -praxis“ im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums integriert. Im Rahmen einer retrospektiven Evaluation von Promotionen zum „Dr. med.“ an der Fakultät sollte nun der Anteil faktisch im zeitlichen Umfeld des Medizinstudiums absolvierter Promotionsvorhaben geschätzt werden.

Methodik: Für sämtliche im Zeitraum 07/2009–06/2012 an der Fakultät für Gesundheit abgeschlossenen Promotionsverfahren wurde retrospektiv die Zeitspanne zwischen Staatsexamen (Abschlussdatum des qualifizierenden Studiums) und Verteidigung (Abschlussdatum des Promotionsverfahrens) evaluiert. Eine im zeitlichen Umfeld des Medizinstudiums und damit „Studiums-begleitend“ erstellte Promotion wurde unterstellt, wenn zwischen Verteidigung und Staatsexamen maximal 12 Monate lagen. Informationen zu insgesamt 56 Promotionsverteidigungen zum „Dr. med.“ eingebracht werden (die mediane Semestergröße war im Untersuchungszeitraum <40).

Ergebnisse: Von den 56 Promotionsverteidigungen im Untersuchungszeitraum erfolgten 30% innerhalb der ersten zwölf Monate nach Ablegen des Staatsexamens (95%-Konfidenzintervall 19–4%). Die mediane Dauer zwischen Examen und Verteidigung betrug dabei 27 Monate unter allen Promovierten (Quartilspanne 9–46 Monate), 26 Monate unter den weiblichen und 27 Monate unter den männlichen Promovierten. Der Anteil innerhalb von 12 Monaten nach Ablegen des Staatsexamens absolvierter Verteidigungen stieg dabei von 14% im ersten Jahr der Untersuchung (07/2009–06/2010) über 29% im zweiten auf 40% im dritten Jahr (07/2011–06/2012).

Schlussfolgerung: Nur etwa jede dritte Promotion zum „Dr. med.“ an der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke erfolgte in zeitlicher Nähe zum Medizinstudium. Dabei stieg dieser Anteil nach Einführung eines Curriculums zur Forschungsmethodik und -praxis im Medizinstudium merklich an; wie weit hier eine Katalyse oder nur eine zeitliche Koinzidenz vorliegen, müssen prospektive Longitudinalstudien klären. Grundsätzlich scheinen jedoch entsprechende Curricula einen wichtigen Diskussionsbeitrag zur Studien-begleitenden Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses darzustellen.