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26th International Congress of German Ophthalmic Surgeons

13. to 15.06.2013, Nürnberg

Plötzliche Abnahme der Wirksamkeit von UV-Cross-Linking (CXL) bei sehr hohen UV-Bestrahlungsstärken und kurzen Bestrahlungszeiten

Meeting Abstract

  • Michael Mrochen - IROC Innocross AG, Zürich, Schweiz
  • Jeremy Wernli - IROC Science to Innovation AG, Zürich, Schweiz
  • Silvia Schumacher - IROC Science to Innovation AG, Zürich, Schweiz
  • Eberhard Spoerl - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Ophthalmologie, Dresden

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWK 4.4

doi: 10.3205/13doc127, urn:nbn:de:0183-13doc1277

Published: October 18, 2013

© 2013 Mrochen et al.
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Zielsetzung: Die Standardbehandlung bei fortschreitender Keratektasie ist UV-Cross-Linking (CXL). Für Bestrahlungsstärken über 10mW/cm2 und entsprechende Bestrahlungszeiten von unter 10 Minuten fehlt ein wissenschaftlicher Beweis für die Festigkeitszunahme in Hornhautgewebe. Die Autoren untersuchten die Festigkeitszunahme von ex-vivo Hornhautgewebe bei Bestrahlungsstärken zwischen 3 mW/cm2 und 90 mW/cm2 und entsprechenden Bestrahlungszeiten von 30 Minuten bis hinunter zu einer Minute.

Methode: 100 Schweineaugen erhielten eine Cross-Linking Behandlung mit Riboflavin und UV-Bestrahlung. Die Schweineaugen wurden randomisiert 10 verschiedenen Gruppen mit unterschiedlichen Bestrahlungsstärken und –zeiten zugeordnet, wobei eine konstante Bestrahlungsdosis von 5.4 J/cm2 eingehalten wurde. Eine Kontrollgruppe von 80 Augen wurde nicht bestrahlt, ansonsten aber der gleichen Behandlung unterzogen. Mittels einer uniaxialen Spannungs-Dehnungs-Messung wurde der Elastizitätsmodul bei 10% Dehnung ermittelt für einen extrahierten Gewebestreifen aus jeder Hornhaut. Ein Kruskal-Wallis Test wurde für die statistische Analyse verwendet.

Ergebnis: Ein statistisch signifikanter Unterschied (α=0.01) zeigte sich zwischen dem Median des Elastizitätsmoduls der Kontrollgruppe und den Behandlungsgruppen bis zu einer Bestrahlungsstärke von 45 mW/cm2 und entsprechenden Bestrahlungszeiten bis hinunter zu 2 Minuten. Es wurde kein signifikanter Unterschied zwischen der Kontrollgruppe und den Behandlungsgruppen von 50 mW/cm2 bis hinauf zu 90mW/cm2 und entsprechenden Bestrahlungszeiten von weniger als 2 Minuten festgestellt.

Schlussfolgerung: Die Resultate der ex vivo Cross-Linking Messungen bei Schweinehornhäuten zeigen, dass das Reziprozitätsgesetz von Bunsen und Roscoe (1862) für die Bestrahlungsdosis von 5.4 J/cm2 nur gültig ist für Bestrahlungsstärken hinauf bis ca. 45 mW/cm2 und entsprechende Bestrahlungszeiten von mehr als 2 Minuten. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um diese Resultate für humanes in vivo Hornhautgewebe zu bestätigen. Zusätzlich müssen Sicherheitsaspekte bei hohen Bestrahlungsstärken untersucht werden.