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10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 18. GAA-Jahrestagung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.
Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie e. V.

20.-22.10.2011, Köln

Ärztliche Präsentationspräferenzen für vergleichende Qualitätsinformationen

Meeting Abstract

  • corresponding author Max Geraedts - Institut für Gesundheitssystemforschung, Fakultät für Gesundheit, Universität Witten/Herdecke, Deutschland
  • Peter Hermeling - Institut für Gesundheitssystemforschung, Fakultät für Gesundheit, Universität Witten/Herdecke, Deutschland
  • Werner de Cruppé - Institut für Gesundheitssystemforschung, Fakultät für Gesundheit, Universität Witten/Herdecke, Deutschland

10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. 18. GAA-Jahrestagung. Köln, 20.-22.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dkvf019

doi: 10.3205/11dkvf019, urn:nbn:de:0183-11dkvf0199

Published: October 12, 2011

© 2011 Geraedts et al.
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Hintergrund/Ziel: Neben Verwandten und Freunden befragen Patienten typischerweise ihre Ärzte, wenn sie ein Krankenhaus für einen elektiven Eingriff auswählen müssen. Um Ärzte bei der Beratung ihrer Patienten im Hinblick auf eine Krankenhauswahl zu unterstützen, sollten vergleichende Qualitätsinformationen so gestaltet werden, dass sie den Präsentationspräferenzen der Ärzte entsprechen. Ziel der Studie war es, ärztliche Präferenzen für Darstellungsformen von Qualitätsvergleichen zu untersuchen.

Methode: Eine geschichtete Zufallsstichprobe von 300 niedergelassenen Fachärzten (Allgemeinmedizin, Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie, Orthopädie) aus drei Regionen (Nord, Süd, Ost) wurden im Rahmen eines computergestützten Telefoninterviews zu ihren Einschätzungen in Bezug auf acht Darstellungsformen von Qualitätsvergleichen befragt. Dargestellt waren jeweils die Ergebnisse zu 6 Qualitätsindikatoren zu Knieendoprothesen von sieben fiktiven Krankenhäusern. Die Ärzte beurteilten die Übersichtlichkeit, subjektive und objektive Verständlichkeit, den Informationsgehalt und die Akzeptanz der Darstellungsformen und gaben ein Gesamturteil ab.

Ergebnisse: Die Ärzte bewerteten das Format “numerische Tabelle mit Rangordnung” am besten in Bezug auf den Informationsgehalt, die subjektive Verständlichkeit und beim Gesamturteil. Auch die objektive Verständlichkeit war bei dieser Darstellungsform am besten. Nur in Bezug auf die Übersichtlichkeit wurde das “einfache Sterndiagramm” besser beurteilt. Die Mehrzahl der Ärzte akzeptierten nur die beiden Darstellungsformen mit detaillierten numerischen Informationen. Eine stratifizierte Analyse der möglichen Einflussvariablen Alter, Geschlecht, Fachrichtung und Region ergab keine signifikanten Assoziationen.

Fazit: Tabellen mit detaillierten numerischen Informationen und einer Rangordnung werden von Ärzten als Darstellungsformen von Qualitätsvergleichen präferiert. Einfache Sterndiagramme werden nicht als Mittel der Patientenberatung zur Krankenhauswahl akzeptiert.