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Verbessert CT-Bildgebung die präoperative Beurteilung von periprothetischen Knochendefekten auf Basis des zonalen Verankerungskonzeptes an der Tibia?
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Published: | October 23, 2023 |
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Fragestellung: Optimierungen in der computertomographischen (CT) Schnittbildgebung durch moderne Techniken und Protokolle zur Reduzierung von Metallartefakten ermöglichen eine verbesserte präoperative Visualisierung und volumetrische Messung von Knochendefekten im Rahmen der Planung einer Knieprothesenrevision. Ziel dieser Studie war es, die Genauigkeit der Knochendefekteinschätzung an präoperativen Röntgenaufnahmen und CTs zu untersuchen und mit der intraoperativen Beurteilung des tibialen Knochendefektes zu vergleichen. Des Weiteren sollte das Volumen der Knochendefekte bestimmt und der Zusammenhang mit der Anderson Orthopaedic Research Institute (AORI) - Klassifikation [1] sowie dem zonalen Verankerungskonzept [2] untersucht werden.
Methodik: 99 präoperative CTs wurden durch software-gestützte Bildsegmentierung dreidimensional rekonstruiert (3D Slicer Software). Die AORI-Klassifikation wurde verwendet, um die Defekte sowohl intraoperativ als auch verblindet präoperativ an Röntgenaufnahmen und den 3D-CT Rekonstruktionen des Kniegelenkes zu beurteilen. Die AORI-Einstufungen präoperativ (Röntgen vs. 3D-CT) wurden mit den jeweiligen intraoperativen AORI-Einstufungen verglichen (Cohens Kappa). Volumetrische 3D-Knochendefektmessungen der Epiphyse, Metaphyse und Diaphyse wurden ermittelt, um eine Beziehung zwischen der jeweiligen AORI-Einstufung, den volumetrischen Defektgrößen und dem zonalen Verankerungskonzept zu untersuchen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten starke Übereinstimmungen zwischen dem präoperativen 3D-CT AORI-Grad und dem intraoperativen AORI-Grad (kappa=,663;P<0,01) sowie gute Übereinstimmungen zwischen dem präoperativen Röntgen AORI-Grad und dem intraoperativen AORI-Grad (kappa=,304;P<0,01) gezeigt werden. Die präoperative Röntgenbeurteilung unterschätzte den intraoperativen Knochendefekt signifikant (P<,001). Es wurden kleine volumetrische Unterschiede zwischen AORI I und AORI II Defekten und relativ große Unterschiede zwischen AORI II und AORI III Defekten in jeder Zone festgestellt.
Im Vergleich zu präoperativen Röntgenaufnahmen verbesserte die CT-Bildgebung mit 3D-Rekonstruktion von tibialen Knochendefekten die Vorhersage der intraoperativen Knochendefekte deutlich. Die CT-Bildgebung scheint ein genaues Instrument für die Revisionsplanung auf der Grundlage des zonalen Verankerungskonzeptes zu sein. Der relativ geringe Unterschied im Defektvolumen zwischen AORI I, IIa und IIb deutet darauf hin, dass aktualisierte CT-basierte Klassifikationen Vorteile für die Planung einer Knieprothesenrevision bieten könnten.
Literatur
- 1.
- Engh GA, Ammeen DJ. Bone loss with revision total knee arthroplasty: defect classification and alternatives for reconstruction. Instr Course Lect. 1999;48:167-75.
- 2.
- Morgan-Jones R, Oussedik SI, Graichen H, Haddad FS. Zonal fixation in revision total knee arthroplasty. Bone Joint J. 2015 Feb;97-B(2):147-9. DOI: 10.1302/0301-620X.97B2.34144