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Klinischer und radiologischer Vergleich verschiedener Neck-Shaft Angle bei primärer Omarthrose in der inversen Schulterendoprothetik
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Published: | October 25, 2022 |
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Fragestellung: In der inversen Schulterendoprothetik werden derzeit verschiedene Konzepte von medialisierten Implantaten bis hin zu stark lateralisierenden Onlay Designs mit unterschiedlichen Neck-Shaft-Angles (NSA) und somit verschieden starkerLateralisierung verwendet.
Ziel dieser Studie ist es anhand einess homogenen Patientenkollektiv von Patienten mit primärer Omarthrose (OA), klinische und radiologische Unterschiede in Bezug auf NSA von 155°, 145° und 135°, miteinander zu vergleichen.
Methodik: In dieser prospektiv erhobenen Datensätzen wurden Patienten mit OA eingeschlossen, die zwischen März 2014 und Januar 2020 mittels inverser Schulterendoprothese versorgt worden sind. Es wurde basierend auf der Implantation des Prothesentypen in drei Gruppen unterteilt: 135° (Univers Reverse), 145° (Ascend Flex) und 155° (Reverse II). Einschlusskriterien waren eine prospektive Datenerhebung sowie ein abgeschlossenes klinisch-radiologisches Follow-up (FU) von mindestens 24 Monaten. Die klinische Evaluation erfolgte bei den Nachuntersuchungen mittels Bewegungsumfang, Abduktionskraft, Constant-Murley-Score (CS), Subjective Shoulder Value (SSV) und des Shoulder Pain and Disability Index (SPADI). Die radiologische Evaluation erfolgte mittels true-AP, axialer und Y-Aufnahme.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Gruppe 155° konnten 28 (Ø=79 Jahre) Patienten eingeschlossen werden. Der CS lag bei 71 P., der SPADI bei 82 P. und der SSV bei 84%. In der Gruppe 145° konnten 32 (Ø=75 Jahre) Patienten eingeschlossen werden. Der CS lag bei 77 P., der SPADI bei 90 P. und der SSV bei 91%. In der Gruppe 135° konnten 34 (Ø=75 Jahre) Patienten eingeschlossen werden. Der CS lag bei 74 P., der SPADI bei 89 P. und der SSV bei 89%.
Gruppe 145° erreichte die besten Ergebnisse in Bezug auf alle Scores und den Bewegungsumfang. Statistisch signifikant waren diese Ergebnisse in Bezug auf aktive Flexion (p=0.006); aktive Abduktion (p=0.025) sowie den SPADI (p=0.072). Allein in der 145° Gruppe war scapuläres Notching in keinem der Patienten zu beobachten (p=0.037).
Inverse Systeme mit 145° humeraler Inklination und zeigen in Bezug auf klinische und radiologische Parameter dem klassischen Grammont-Design als überlegen. Der NSA von 145° liefert in unserer Kohorte die besten Ergebnisse und vermeidet scapuläres Notching.