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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Bietet Ultraschall eine vergleichbare Zuverlässigkeit in der Diagnose eines femoroacetabulären CAM-Impingements wie das konventionelle Röntgen?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Solveig Lerch - Klinikum Agnes Karll Laatzen, Klinikum Region Hannover, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin, Laatzen, Germany
  • Andreas Kasperczyk - Gemeinschaftspraxis Radiologie Nuklearmedizin im Klinikum Agnes Karll, Laatzen, Germany
  • Thomas Berndt - Klinikum Agnes Karll Laatzen, Klinikum Region Hannover, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin, Laatzen, Germany
  • Oliver Rühmann - Klinikum Agnes Karll Laatzen, Klinikum Region Hannover, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin, Laatzen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI19-336

doi: 10.3205/16dkou086, urn:nbn:de:0183-16dkou0863

Published: October 10, 2016

© 2016 Lerch et al.
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Text

Fragestellung: Eine frühzeitige Diagnose des femoroacetabulären CAM-Impingements vor dem Auftreten eines sekundären Knorpelschadens ist für den Krankheitsverlauf und die Therapieoptionen von entscheidender Bedeutung. Die Röntgenuntersuchung der Hüfte ist hierbei als primäre Standardbildgebung anerkannt. Jedoch besteht in der Literatur hinsichtlich der zu verwendenden seitlichen Röntgenaufnahme der Hüfte keine Einigkeit, da je nach Projektion eine Aspherizität des Kopf-Schenkelhals-Übergangs unerkannt bleiben kann. In der Literatur werden Korrelationen des Alpha Winkels zwischen Röntgen- und MRT-Bildern von 0,77 oder kleiner angegeben. Die Sonographie ist eine jederzeit verfügbare, strahlungsfreie sowie zeit- und kostenarme Untersuchungsmethode. Unsere Frage war, ob Ultraschall zumindest die gleiche Diagnosesicherheit bietet wie die Röntgenaufnahme und damit als alternative oder ergänzende Bildgebung dienen kann.

Methodik: Vierzig Patienten mit einem mittleren Alter von 39 Jahren wurden konsekutiv nach der Diagnose eines Cam-FAI im MRT in die Studie eingeschlossen. Coxarthrose oder Pincer-Impingement waren Ausschlusskriterien. Alle Patienten erhielten eine Röntgenuntersuchung mit einer ap- und einer frog-leg-Aufnahme und einen Ultraschall der Hüfte im ventralen longitudinalen Schnitt in 20° Innenrotation. Die Auswertung des MRT, der Röntgen- und der Ultraschalluntersuchungen erfolgte unabhängig voneinander. Untersuchte Parameter waren der Alpha Winkel, anteriores Offset, Offset-Ratio und die anteriore femorale Distanz (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es bestand kein signifikanter Unterschied des Alpha Winkels zwischen MRT (64,8°), frog-leg-Aufnahme (66,3°) oder Ultraschall (65,6°). Es zeigte sich eine vergleichbare Korrelation des Alpha Winkels zwischen MRT und frog-leg-Aufnahme (r = 0,73; p<0,0001) sowie MRT und Ultraschall (r = 0,77; p<0,0001). Der Intraklassen-Korrelationskoeffizient für die Ultraschallmessungen lag bei 0,81-0,98, für die Messungen am Röntgenbild lag er bei 0,83-0,99 mit Ausnahme der Messung des anterioren Offset an der frog-leg-Aufnahme (0,61 und 0,64).

Ultraschalluntersuchungen zeigen eine vergleichbare Diagnosesicherheit eines Cam-FAI wie die Röntgenuntersuchung und könnten somit als alternative oder ergänzende Bildgebung dienen.