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Revisions-VKB-Plastik – Ein Vergleich operativer Strategien
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Published: | October 10, 2016 |
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Fragestellung: Durch eine erfolgreiche VKB-Ersatzplastik erreicht der Patient häufig wieder ein hohes sportliches Aktivitätsniveau. Dies führt zu einem erhöhten Risiko der Reruptur des Bandersatzes durch ein erneutes Trauma. Andere Gründe für eine Rezidivinstabilität sind technische Fehler und biologisches Versagen. Die Strategie der Versorgung der Rezidivinstabilität ist aufgrund der unterschiedlichen Ursachen heterogen und es besteht ein Mangel an Evidenz zu den verschiedenen operativen Techniken. Diese retrospektive klinische Studie erhebt und vergleicht klinische und funktionelle Ergebnisse verschiedener operativer Techniken 3-5 Jahre nach Re-VKB-Plastik.
Methodik: An den zwei beteiligten Kliniken wurden zwischen dem 1. Mai 2009 und dem 30. April 2011 141 Re-VKB-Plastiken durchgeführt. Davon wurden 10 Patienten mit mehr als der zweiten Revisions-VKB-Plastik oder mit begleitender peripherer Instabilität ausgeschlossen. Anhand der Aufzeichnungen wurden die Techniken von Erst- und Folgeoperation analysiert und bei ähnlichem Vorgehen Gruppen gebildet. Zur Erfassung der Ergebnisse fand eine klinische Untersuchung nach IKDC statt und die funktionellen Ergebnisse wurden mit den Fragebögen Lysholm, Tegner und IKDC (subjektives Formblatt) erhoben.
Ergebnisse: Von 131 eingeschlossenen Patienten konnten nach durchschnittlich 4,4 Jahren (Range=3,3-5,5 Jahre) 79 Patienten nachuntersucht werden (lost-to-follow-up 39,7%). Das Patientenkollektiv war im Schnitt 32 Jahre alt, 72% waren männlich. 27 Patienten wurden bei der primären VKB-Plastik mit einem Quadrizepssehnentransplantat versorgt und mit einem Semitendinosussehnentransplantat revidiert, 24 Patienten erhielten eine umgekehrte Versorgung. Weitere Techniken waren vertreten aber die Anzahl der Fälle zu gering um statistische Aussagen treffen zu können. Sie wurden deskriptiv beschrieben. Die Patienten hatten im KT-1000-Athrometer eine durchschnittliche Seitendifferenz von 1,85 mm (Standartabweichung 1,9 mm). Hierbei hatten 65% aller Patienten eine Differenz <2mm. Im Lachmann-Test hatten 90% ein negatives oder leicht positives Ergebnis. 30% der Patienten hatten ein leichtes Beugedefizit, 17% ein leichtes Streckdefizit im Seitenvergleich.58% der Patienten erreichten ein gutes oder sehr gutes Ergebnis im subjektiven Formblatt des IKDC. Zwischen den untersuchten Operationsmethoden konnte in keiner der bisher untersuchten Kategorien ein signifikanter Unterschied nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Durch eine Revisions-VKB-Plastik kann zu einem hohen Prozentsatz die Stabilität des Kniegelenkes wiederhergestellt werden. Die funktionellen Ergebnisse nach 3 bis 5 Jahren sind bei mehr als der Hälfte der Patienten sehr gut oder gut. Unterschiede Ergebnisse bezüglich der verwendetet Operationstechniken konnten bisher nicht identifiziert werden. Eine Subgruppenanalyse zur Identifikation positiver und negativer Prädiktoren, sowie eine detaillierte Auswertung von Unterpunkte steht noch aus.