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Die beobachtete Komplikationsrate nach winkelstabiler Plattenosteosynthese dislozierter proximaler Humerusfrakturen ist rückläufig
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Published: | October 5, 2015 |
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Fragestellung: Die beobachtete Häufigkeit osteosynthese-assoziierter Komplikationen beträgt für die winkelstabile Platte bei proximaler Humerusfraktur je nach Patientenalter und Frakturtyp bis zu 40%. Unklar ist, ob Modifikationen in der Operationstechnik, der Einsatz alternativer Verfahren und eine frakturabhängige Verfahrenswahl zu einem Rückgang der beobachteten Komplikations- und Revisionsrate führen. Ziel dieser Studie war es deshalb über einen Zeitraum von 12 Jahren das Auftreten sekundärer Dislokationen und revisionspflichtiger Komplikationen nach winkelstabiler Plattenosteosynthese zu analysieren.
Methodik: Zwischen 02/2002 und 02/2014 wurden 788 Patienten mit einer dislozierten proximalen Humerusfraktur (Neer-Kriterien) mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese, Hemiprothese oder inverser Frakturprothese operiert. Die standardisierte Nachuntersuchung umfasste Röntgenaufnahmen in a.p. und outlet-view (3, 6 und 12 Monate) sowie die Erfassung osteosynthese-assoziierter Komplikationen nach winkelstabiler Plattenosteosynthese (sek. Dislokation >10°, Schrauben-Cutout und Osteonekrose).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 788 Patienten (mittleres Alter: 67,4 Jahre STD 17,3; Frauen: 67,8%) wurde bei 646 Patienten (82,0%) die Fraktur mit einer winkelstabilen Plattenosteosynthese, bei 82 Patienten (12,7%) mit einer Fraktur-Hemiprothese und bei 60 Patienten (9,3%) mit einer inversen Frakturprothese versorgt. Eine osteosynthese-assoziierte Komplikation wurde bei 83 der 646 Patienten (12,8%) nach winkelstabiler Plattenosteosynthese beobachtet. Revisionspflichtige Komplikationen (auch nicht osteosynthese-assoziiert) lagen bei 11,6% der Patienten vor. Neben Modifikationen in der Operationstechnik (z.B. routinemäßige Fadencerclage der Rotatorenmanschette) lässt sich eine stetige Reduktion der osteosynthese-assoziierten Komplikationen seit 2010 beobachten. Im selben Zeitfenster wurden komplexe, mehrfragmentäre proximale Humerusfrakturen häufiger mit einer inversen Frakturprothese versorgt.
Die beobachtete Rate osteosynthese-assoziierter Komplikationen (sekundäre Dislokation, Cutout und Humeruskopfnekrose) nach winkelstabiler Plattenosteosynthese dislozierter proximaler Humerusfrakturen ist rückläufig. Neben einigen Modifikationen in der Operationstechnik, ist dafür auch der Einsatz der inversen Frakturendoprothetik bei komplexen Mehrfragmentfrakturen (Headsplit) ausschlaggebend. Daher ist vor der korrekten Durchführung die Auswahl des geeignetsten Verfahrens maßgeblich entscheidend.
Abbildung 1 [Abb. 1].