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Trampolin-assoziierte kindliche Frakturen. Ein zunehmendes Problem
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Published: | October 23, 2013 |
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Fragestellung: Die Verkaufszahlen von Heim- bzw. Gartentrampolinen sind innerhalb der letzten Jahre deutlich gestiegen. Dabei kommt es immer wieder bei Kindern zu teils schweren operationspflichtigen Verletzungen. Das Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie war herauszufinden, ob sich innerhalb des eigenen Patientenkollektivs eine Zunahme an Trampolin-assoziierten Frakturen zeigt und welche Verletzungsmuster überwiegend vorliegen.
Methodik: Retrospektiv wurden sämtliche Fälle von Verletzungen bei Trampolinbenutzung im Zeitraum zwischen 2000 und 2012 erfasst. Dabei wurden nur Fälle berücksichtigt, die anhand der Unterlagen sicher ein Trampolin-assoziiertes Trauma beschrieben. Die Frakturen wurden dabei differenziert betrachtet und der jeweiligen Lokalisation zugeordnet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im zurückliegenden Zeitraum von 12 Jahren fanden sich bei 63 Kindern Trampolin-assoziierte Frakturen. Das Durchschnittsalter lag bei 10,5 Jahren (4-16 Jahre). In der ersten Hälfte des erfassten Zeitraums (2000-2006) fanden sich 26 Fälle mit steigender Inzidenz im Zeitraum zwischen 2007-2012 mit 37 Fällen.
Bei 30 Patienten (48%) war die obere Extremität und bei 29 Patienten (46%) die untere Extremität betroffen (Kopf/Wirbelsäule/Becken: n=4). Dabei bildeten Frakturen und Luxationen an Ellenbogen und Humerus den Hauptanteil der Verletzungen der oberen Extremität (Ellenbogen/Humerus: n=16; Unterarm: n=9 [ein Pat. UA-Fraktur beidseits]; Hand: n=4; Clavicula: n=2), während sich an der unteren Extremität vorwiegend Frakturen am Unterschenkel (US) fanden (US: n=14; Oberes Sprunggelenk: n=8; Fuß: n=5; Femur: n=1). An der oberen Extremität (OE) kam es im Gegensatz zu Frakturen anderer Lokalisationen häufiger zu operationspflichtigen Verletzungen (OE: n=16; v.a. K-Draht-Spickung, Prevot-Nagelung etc.).
Die vorliegenden Daten zeigen eine Zunahme Trampolin-assoziierter Frakturen innerhalb der letzten Jahre. Die obere Extremität ist dabei in fast der Hälfte der Fälle betroffen und geht häufiger mit operationspflichtigen Verletzungen einher. Aufgrund der Zunahme an privaten Heim- bzw. Gartentrampolins in den vergangenen Jahren muss auch zukünftig mit einer steigenden Zahl an Trampolin-assoziierten Frakturen gerechnet werden.