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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Vaskularisierung der Rotatorenmanschette nach Single- vs. Double-Row-Repair

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Dennis Liem - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tunororthopädie, Münster, Germany
  • Simon Bröker - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tunororthopädie, Münster, Germany
  • Carolin Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tunororthopädie, Münster, Germany
  • Georg Gosheger - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tunororthopädie, Münster, Germany
  • Gregor Hauschild - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tunororthopädie, Münster, Germany
  • Tilmann Spieker - Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie, Münster, Germany
  • Björn Marquardt - Orthopädische Praxis/Praxisklinik, Münster, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocGR22-796

doi: 10.3205/13dkou575, urn:nbn:de:0183-13dkou5756

Published: October 23, 2013

© 2013 Liem et al.
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Fragestellung: Trotz biomechanisch optimierter Nahttechniken bleibt die potentielle Reruptur nach Naht der Rotatorenmanschette ein häufiges Problem. Dass insbesondere biologische Faktoren die Sehneneinheilung beeinflussen, ist bekannt. Die Vaskularität der Sehne ist ein wichtiger Teilaspekt, der Hinweise auf die Sehnenintegrität und -qualität geben kann. Fragestellung der Studie war, ob sich zwischen einer Single- und einer Double-Row-Nahttechnik Unterschiede in der Vaskularisierung nachweisen lassen.

Methodik: Es erfolgte die mikroskopische Untersuchung von 15 Schaf-Schulterpräparaten bestehend aus dem Humeruskopf und der Infraspinatussehne inklusive Muskelbauch. Die Schafe waren präoperativ randomisiert in 2 Gruppen eingeteilt worden und eine iatrogen gesetzte akute Ruptur der Infraspinatussehne entweder in Single-Row- (N=8) oder Double- Row Suture Bridge Technik (N=7) refixiert worden. 3 Monate postoperativ wurden die Schafe euthanasiert und die Präparate gewonnen. Durch ein Färbeprotokoll mit BS-1 Lectin wurde eine verlässliche Anfärbung der Blutgefäße im Sehnengewebe erreicht. Für die mikroskopische Auswertung wurden die Präparate bei 100 facher Vergrößerung in Planquadrate einer definierten Fläche unterteilt. Hierbei wurde die Größe der untersuchten Fläche mittels eines Rasters exakt bestimmt, um einen Wert für die Gefäßdichte in Anzahl Gefäße/Quadratmikrometer (qmm2) ermitteln zu können.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt zeigte sich eine signifikant höhere Gefäßdichte bei Präparaten in der Double Row Gruppe im Vergleich zur Single Row Gruppe (34,0/qmm2 vs. 25,8/m2; p=0,002). Sowohl für die Double Row Gruppe (p<0,001) als auch für die Single Row Gruppe (p<0,001) war die Gefäßdichte signifikant höher als in der nativen Sehne (11,4/qmm2). Beim Vergleich der gelenkseitigen und bursaseitigen Sehnenanteile zeigte sich gelenknah eine signifikant höhere Gefäßdichte (31,9/qmm2 vs. 21,8/qmm2; p=0,010). Im mittleren Sehnenanteil war der Unterschied nicht mehr statistisch signifikant (37,1/qmm2 vs. 29,0/qmm2; p=0,086), ebenso wenig wie im bursaseitigen Sehnenanteil (33,0/qmm2 vs. 26,5/qmm2; p=0,438).

Die Ergebnisse der Studie zeigen im Schafmodell, insbesondere für den gelenknahen Bereich der Infraspinatussehne, eine signifikant erhöhte Gefäßdichte für eine Double-Row-Rekonstruktion im Vergleich zur Single-Row-Rekonstruktion. Dies könnte ein Hinweis für eine verbesserte Sehnenqualität und -integrität sein.