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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Urocortin als Behandlungsoption der Osteoporose – Ergebnisse aus dem Rattentiermodell

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Stephan Sehmisch - Abteilung Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany
  • Laura Kottwitz - Abteilung Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany
  • Marina Komrakova - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Michael Stürmer - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Mohammad Tezval - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocGR22-592

doi: 10.3205/13dkou571, urn:nbn:de:0183-13dkou5716

Published: October 23, 2013

© 2013 Sehmisch et al.
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Fragestellung: Urocortin (UCN) ist ein Peptid, welches zur Corticotropin Familie (CRF) gehört. UCN aktiviert verschiedene physiologische und pathophysiologische Prozesse. UCN ist beteiligt an der Regulation des Neuropeptids Y (NPY) und der Sekretion von Leptin im Fettgewebe. Ziel der Arbeit waren die Auswirkungen eine UCN-Substitution in verschiedenen Konzentrationen auf den Knochen im Rattentiermodell.

Methodik: Für die Studie wurden 60 weibliche 3-Monate alte Ratten ovariektomiert (OVX n=48) oder SHAM (n=12) operiert. Nach 10 Wochen hatten die Tiere eine Osteoporose entwickelt und die OVX-Tiere wurden in 4 weitere Gruppen unterteilt (OVX, OVX+UCN low, OVX + UCN high, OVX + Östrogen). Die Therapie erfolgte für 35 Tage. Die Ergebnisse der Therapiegruppen wurden mit den Ergebnissen der SHAM-Ratten verglichen. Es wurde die biomechanische Festigkeit der Lendenwirbelkörper, die Knochenmikrostruktur im Mikro-CT, die Knochendichte und die Gen- und Enzymaktivität im Knochen gemessen. Aus dem Serum der Tiere erfolgte die Leptinbestimmung.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die besten Ergebnisse der biomechanischen Testung erreichten SHAM-Ratten und Tiere, die mit UCN high behandelt wurden. Nach Östrogensubstitution wurde eine schlechtere biomechanische Festigkeit beobachtet. Nach UCN Gabe in höherer Dosierung zeigte sich ein sehr fein verzweigtes trabekuläres Netzwerk (N.Nd., Tb.N., Tb.Sp.). SHAM-Ratten und Ratten nach Östrogengabe hatten dickere Trabekel, zeigten jedoch weniger Verzweigungen. Die Knochendichte zeigte die besten Werte bei SHAM und UCN high. Das Serumleptin war am geringsten bei OVX-Ratten und am höchsten bei SHAM und UCN. Insgesamt zeigte sich eine Dosisabhängikeit bei UCN.

Zusammenfassung: In dieser Studie konnten klare osteoprotektive Effekte von UCN gezeigt werden. Die Biomechanik, das trabekuläre Netzwerk und die Knochendichte waren im Vergleich zu den OVX-Tieren deutlich verbessert und waren den östrogenbehandelten Ratten überlegen. Der hohe Leptinspiegel könnte als Erklärung für diese Ergebnisse herangezogen werden. Ob Urocortin eine Therapieoption bei Osteoporose darstellt müssen das Nebenwirkungsprofil und weitere Studien zeigen.