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Osteoarthrotische Langzeit-Veränderungen nach arthroskopischem Bankart-Repair im MR-Assessment – Folge der Capsulorraphy arthropathy?
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Published: | October 23, 2013 |
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Fragestellung: In-vivo MR-Untersuchungen des arthroskopischen Bankart-Repairs dokumentieren für knotless und knot-tying Ankersysteme einen adäquatem anteroinferioren Labrum-Repair im short/mid-term Follow-up. Sekundäre degenerative Veränderungen nach offener Schulterstabilisierung werden in bis zu über 50% beschrieben. Insbesondere der anteroinferior erhöhte Anpressdruck infolge der Kapselraffung und des defizitären Labrumkomplexes konnten in biomechanischen Studien als mögliche Ursache für die erhöhten Arthroseraten nachgewiesen werden.
Methodik: 20 Pat. (24,2J) mit isoliertem unilateralem arthroskopischen Bankart-Repair (Knotenanker; Bankart-Gruppe, G1) u. unverletzter contralateraler Schulter (Control-Gruppe, G2) unterzogen sich 8,8J postoperativ einer standardisiertem MR-Untersuchung (Stir+T1/512 cor. DE sag., PDW+PDW Spir axial; ohne KM) beider Schultergelenke. Der anteriore und inferiore Labrumslope (a/iLS) bzw. Labrum-Glenoid-Höhenindex (a/iLGHI), die Labrummorphologie nach Randelli, (0-III°), Instabilitäts-Arthropathie n. Samilson&Prietro (diskriptiv und quantitativ), fettige Degeneration und Atrophie des SSC, SSP und ISP wurden MR-spezifisch im direkten Seitenvergleich evaluiert. Additiv erfolgte die Applikation Walch-Duplay, Rowe sowie Constant-Scores.
Ergebnisse: Der Labrumslope und Höhenindex anterior (aLS 20,9° ± 4,5/ aLGHI 2,4 ± 0,4) und inferior (iLS 23,7° ± 2,4/ iLGHI 2,2 ± 0,2) sind ohne signifikantem Unterschied (p>0,05), jedoch zeigt G1 (94,1% veränderte Labrummorphologie) eine signifikante morphologische Schädigung ggüber G2 (52,9%/ p< 0,05). Hinsichtlich Atrophie/Verfettung zeigte der Seitenvergleich für den cran. und caud. SSC (2,9±0,4/1,2±0,1), den SSP (0,9±0,04/1,0±0,1) den cran. u. caud. ISP (2,4±0,4/26,3±3,9) keine signifikante Seitenunterschiede (p >0,05). Die Samilson&Pietro-Klassifikation zeigt ein signifikantes Defizit (p<0,05) nach Bankart-Repair (G1: 58,8% anteroinferiore Arthrose; anteroinferiorer Humeruskopf-Osteophyt 5,7±6,4mm) ggüber der unverletzten Kontrollschulter (G2: 27,8° Arthrose/ 2,4±1,3mm). Die Scores der verletzten Schulter dokumentieren einen leicht eingeschränkten klin. Status (WD=90,8±6,4; Rowe=91,4±4,7; CS=93,1±8,2).
Schlussfolgerung: Das quantitative MR-Assessment zeigt im Seitenvergleich eine quantitativ adäquate Rekonstruktion des anteroinferioren Labrumkomplexes ohne zugangsbedingte Atrophie/Verfettung der Rotatorenmanschette. Im Langzeitverlauf werden jedoch auch nach arthroskopischem Bankart-Repair sekundäre degenerative Veränderungen des Labrums sowie eine signifikant verstärkter Instabilitäts-Arthropathie dargestellt. Diese sind unabhängig von der initialen Dislokationsanzahl und womöglich als Folge der Capsulorraphy arthropathy zu sehen.