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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Auswirkungen der Einführung standardisierter Behandlungspfade im Bereich der Alterstraumatologie auf das postoperative Outcome

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sandra Flachsel - Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, Germany
  • Janosch Burkhardt - Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, Germany
  • Bernd Kinner - Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI17-1103

doi: 10.3205/13dkou074, urn:nbn:de:0183-13dkou0740

Published: October 23, 2013

© 2013 Flachsel et al.
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Fragestellung: Bedingt durch die steigende Lebenserwartung und den damit verbundenen demographischen Wandel nimmt der Anteil alterstraumatologischer Verletzungen in der Unfallchirurgie signifikant zu. Speziell diese Patienten stellen die behandelnden Ärzte bedingt durch teils schwerwiegende Komorbiditäten und eine unzureichende Weiterversorgung vor große Herausforderungen. Daher ist ein ganzheitlicher Therapieansatz erforderlich, der eine Integration verschiedener Fachbereiche mit einschließt. Durch die Einführung von Behandlungspfaden sollen standardisierte Abläufe implementiert werden, die den Umgang mit älteren, pflegebedürftigen Patienten erleichtern und ein reibungsloses Ineinandergreifen des stationären Aufenthaltes und der medizinischen Weiterversorgung gewährleisten.

Methodik: Im Rahmen einer Querschnittstudie wurden im Laufe der Behandlung Kennzahlen (u.a. Anzahl der Pneumonien, durchschnittlicher Zeitraum bis zum geriatrischen Erstkontakt nach Aufnahme und Beginn der geriatrischen Komplexbehandlung postoperativ) erhoben. Unter der Berücksichtigung der Einschlusskriterien (diagnostizierte coxale Femurfraktur und Alter über 80 Jahre, bzw. Alter über 65 Jahre bei Vorliegen einer Begleiterkrankung) konnten wir 172 Patienten in die Studie einschließen. Verglichen werden die Ausprägungen der betrachteten Kennzahlen in den Zeiträumen vor (09.2011 - 01.2012; n=87) und nach (09.2012 - 01.2013; n=85) Einführung standardisierter Behandlungspfade.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Daten zeigen für die im Behandlungspfad eingeschlossenen Patienten bereits nach kurzer Zeit eine signifikante Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit (Reduktion der Dauer bis zum geriatrischen Erstkontakt von 5 auf 2 Tage nach Aufnahme und Reduktion der Dauer bis zum Beginn der geriatrischen Komplexbehandlung von 1,7 auf 1,5 Tage postoperativ) sowie einen Rückgang der postoperativen Komplikationen (Reduktion des prozentualen Anteils von Patienten mit Pneumonie von 14,4% auf 7,4%).

Bereits wenige Monate nach Einführung standardisierter Behandlungspfade lässt sich, gemessen an den erhobenen Kennzahlen, eine Verbesserung des Outcomes unserer Patienten nachweisen. Durch Optimierung der Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachbereiche und der verbesserten Koordination zwischen Pflege, Physiotherapie und Ärzteteam konnte nicht nur eine Verbesserung der Patientenzufriedenheit sondern auch der Zufriedenheit des disziplinübergreifenden Teams erreicht werden. Zusätzlich ermöglicht die detaillierte Erfassung der Patientendaten eine zeitnahe Reaktion auf Fehlentwicklungen innerhalb der Therapie. Die erhobenen Kennzahlen sind somit ein wertvoller Indikator der Struktur- und Behandlungsqualität.