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Biomechanische Testung und erste klinische Erfahrungen einer neuen Azetabulumflügelplatte
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Published: | October 23, 2013 |
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Fragestellung: Die zunehmende Zahl der osteoporotischen Azetabulumfrakturen mit zentraler Luxation, stellen den den Operateur häufig vor Herausforderungen. Der Standard, die Osteosynthese mit Platten kann bei schlechter Knochenqualität häufig keine sichere und stabile Verankerung bieten. Von manchen Autoren werden daher noch 1/3-Rohr-Platten als sog. Spring-Plate favorisiert. Die von uns entwickelte Platte soll eine flächige Abstützung gestatten (Abbildung 1 [Abb. 1]). Ziel dieser Studie war die Stabilität der Osteosynthese mit der neuen Flügelplatte mit der Standartmethode zu vergleichen.
Methodik: Verwendet wurden 8 Frakturmodelle des Beckens der Firma Synebone® (vordere Pfeiler). Bei allen Modellen wurde der Einbeinstand simuliert. In einer Prüfmaschine wurde eine zyklische Messung mit schrittweiser Drucksteigerung bis zu 250N durchgeführt und mit einem optoelektronischen 3D-Messsystem aufgezeichnet. Allen Modellen waren sämtliche Bohrungen für die Osteosynthese identisch und vor der ersten Messung eingebracht. Abwechselnd wurde jeweils zuerst mit der herkömmlichen und der neuen Plattenosteosynthese begonnen. Gemessen wurde sowohl die Druck- und Kolbenstrecke als auch die absolut und relativ Bewegung des Beckenmodells.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die beiden Gruppen waren hinsichtlich der Frakturbewegung und der Fragment- verkippung sehr ähnlich. Die neue Flügelplatte konnte insgesamt eine leicht höhere Stabilität aufweisen als die Versuchsreihe mit der herkömmlichen Platten-Osteosynthese. Bei der Variante mit der herkömmlichen Platte kam es in zwei Fällen zu einem Plattenausbruch. Beide Modelle konnten für die Versuchsdurchführung mit der Flügelplatte weiterverwendet und voll belastet werden.
Auf Grund der guten Ergebnisse dieser Vorstudie, konnte bereits eine hohe Stabilität der Osteosynthese gezeigt werden. Ziel dieser Plattenentwicklung ist die sicher Platzierung und die stabile Osteosynthese vor Allem im osteoporotischem Knochen. Die Operationsmethode sollte möglichst Weichteilschonend erfolgen können. Aus unserer Sicht bietet sich der Stoppa-Zugang alleine, oder in Kombination mit dem ersten Fenster nach Letournel an. Wir haben in 5 Fällen, diese Platte bereits angewendet. Die Platzierung war über den oben genannten Zugang gut möglich. Das ½ Jahresergebnis zeigt bezüglich der Patientenzufriedenheit ein sehr gutes Ergebnis.