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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Sonoguide im Ultraschall screening – Hilfe oder Handicap

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jochen Jung - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Homburg, Germany
  • Konstantinos Anagnostakos - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Homburg, Germany
  • Max Münnich - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Homburg, Germany
  • Dieter M. Kohn - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Homburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWI24-1621

doi: 10.3205/12dkou093, urn:nbn:de:0183-12dkou0938

Published: October 2, 2012

© 2012 Jung et al.
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Fragestellung: Die Hüftdysplasie ist einer der häufigsten muskuloskeletalen Erkrankungen im Kindesalter. 1980 führte Graf die Ultraschalluntersuchung des kindlichen Hüftgelenks ein. Diese Methode ist heute als der Goldstandard akzeptiert und etabliert. In Österreich, Deutschland und der Schweiz ist das Flächendeckende Ultrascahll Screening von Neugeborenen bereits etabliert und zu einer signifikanten reduktion von offenen Hüfteinstellungen geführt. Um diagnostiche Fehler weiter zu redizieren wurde das Sonoguide System von Graf entwickelt. Nach unserem Wissen gibt es derzeit keine Studie die die Zuverlässigkeit des Sonoguide prospektiv untersucht hat.

Methodik: In dieser prospektiven Studie haben wir 107 konsekutive neu geborene Kinder mit 214 Hüftgelenken untersucht.Die Notwendige Anzahl der zu untersuchenden Hüften wurden vorher durch das Institut für Statistik ermittelt.

Alle Hüften wurden durch einen Senior Untersucher (einer von 2, jeweils mehr als 1000 Untersuchungen), sowie durch einen junior Untersucher (einer von 4, alle bei Graf ausgebildet) untersucht.

Alle Babys wurden mit und ohne Sonoguide jeweils von einem senior und einem junior Untersucher untersucht. die Reihenfolge wurde durch Los randomisiert um einen Bias durch die länge der Untersuchung zu vermeiden. Alle Untersuchungen wurden ausgedruckt und verblindet an 2 senior Untersucher für die Qualitätskontrolle und Vermessung übergeben.Zusätzlich wurden selbst entworfene Einschätzungs Bögen ausgewertet.

Es wurde zusätzlich die benötigte Zeit bis zum erreichen eines korrekten Bildes gemessen, ebenso die Notwendigkeit zur Repositionierung udn die Anzahl der Freeze Versuche bis zum korrekten Bild.

Ergebnisse: Wir konnten 107 Konsekutive Babys einschließen (1–5 Tage nach Geburt). Wir konnten von allen Kindern valide Bilder erstellen. Die junior Untersucher benötigten signifikant mehr Zeit um ein geeignetes Bild zu untersuchen. Interessanterweise benötigten die jungen Untersucher durchschnittlich 26,36 sec mit Sonoguide um ein verwertbares Bild zu erstellen und 30,03 sec ohne sonoguide.

Die senior Untersucher benötigten 13,4 sec ohne sonoguide und 17,25 sec mit sonoguide.

Mit Sonoguide mußte 12x das Kind neu positioniert werden, ohne Sonoguide nur 7x für junior Untersucher und 18x mit und 0x ohne Sonoguide für die senior Untersucher.

Wir zählten für die junior Untersucher 494 freezes mit und 486 ohne Sonoguide. Für die senior Untersucher zählten wir 477 (ohne) und 469 mit Sonoguide.

Schlussfolgerung: Diese prospektive Studie zeigt dass der junior Untersucher mit Sonoguide 4 sec schneller ist als ohne, jedoch der Senior 4 sec langsamer ist mit Sonoguide.

Die Anzahl der benötigten Versuche um ein korrektes Bild zu erstellen war sowohl für junior als auch senior mit Sonoguide höher.

Die Notwendigkeit das Kind zur Korrigieren war mit Sonoguide höher. Die Bildqualität war in beiden Gruppen gleich. Sonoguide erhöht nicht signifikant die Geschwindigkeit des Screenings noch die Zuverlässigkeit oder die Qualität der Untersuchung.