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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

21. - 24.10.2009, Berlin

Prävalenz der Vitamin D abhängigen Osteomalazie und jahreszeitliche Schwankungen des Vitamin D Stoffwechsels – Histomorphometrische und laborchemische Untersuchungen von 1823 Personen aus Norddeutschland

Meeting Abstract

  • C. von Domarus - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum Biomechanik und Skelettbiologie, Hamburg, Germany
  • M. Priemel - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hamburg, Germany
  • T. Streichert - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Klinische Chemie, Hamburg, Germany
  • K. Püschel - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Rechtsmedizin, Hamburg, Germany
  • J. M. Rueger - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hamburg, Germany
  • M. Amling - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum Biomechanik und Skelettbiologie, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 21.-24.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocWI34-660

doi: 10.3205/09dkou309, urn:nbn:de:0183-09dkou3094

Published: October 15, 2009

© 2009 von Domarus et al.
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Fragestellung: Evaluation des Knochenstatus von 1823 Personen aus Norddeutschland mit dem Schwerpunkt der Beurteilung des Mineralisationsgrades in Abhängigkeit von entsprechenden 25-OH-Cholecalciferol Serum Spiegeln, sowie die Untersuchung potentieller jahreszeitlicher Änderungen im Vitamin D Stoffwechsel.

Methodik: Bei 1823 Personen im Alter von 20–99 Jahren wurden im Rahmen vollständiger Autopsien Beckenkammbiopsien entnommen. Diese wurden unentkalkt histologisch aufgearbeitet und histomorphometrisch nach ASBMR Standard ausgewertet. Von sämtlichen Personen wurden Alter, Geschlecht, Größe und Körperlänge bestimmt. Personen mit Hinweisen auf sekundäre Osteopathien wurden aus der Studie ausgeschlossen. Des Weiteren wurden anhand von Serum Proben 25-OH-Cholecalciferol Spiegel bestimmt. Die statistische Auswertung erfolgte mittels studentischem T-Test.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Bezeichnung Deutschlands als Vitamin D Mangelgebiet findet immer häufiger Verwendung. Um dadurch potentiell bedingte Mineralisationsstörungen des Knochens können eindeutig identifizieren zu können bedarf es der Möglichkeit einer klaren Abgrenzung zwischen mineralisiertem und nicht mineralisiertem Gewebe. Wir führten aus diesem Grund histomorphometrische Untersuchungen an Beckenkammbiopsien, sowie laborchemische Bestimmungen des 25-OH-Vitamin D Spiegel aus einem Kollektiv von 1823 Personen im Alter von 20–99 Jahren aus Norddeutschland durch. Es zeigten sich bei 20% der Untersuchten pathologisch erhöhte Anteile des nicht-mineralisierten Knochengewebes in Form von Osteoidvolumen und -Oberfläche. Bezogen auf beide Parameter zeigte sich in der Korrelation zu den entsprechenden Vitamin D Werten, dass sich keine pathologischen Erhöhungen oberhalb eines Serum-Vitamin D Spiegels von 30 µg/l finden ließen. Neben einer unzureichenden Aufnahme von Vitamin D über die Nahrung scheint vor allem die insuffiziente intraepidermale Vitamin D Biosynthese für die hohe Prävalenz der Osteomalazie verantwortlich zu sein. Die Analyse der Vitamin D Spiegel bezogen auf die Jahreszeiten in denen diese gewonnen wurden zeigte einen kontinuierlichen Abfall von Sommer bis Frühling. Dennoch reicht die solare Exposition im Sommer nicht aus, den endemischen Vitamin D Mangel zu senken, da unabhängig von der Jahreszeit der Großteil der Individuen 25-OH-Cholecalciferol Werte unterhalb von 30 µg/l aufwies.