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Metallose nach Implantation einer Metall-Metall-Gleitpaarung in der Hüftendoprothetik – eine prospektive Studie mit einem Nachuntersuchungszeitraum von mindestens 10 Jahren
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Published: | October 16, 2008 |
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Metall Metall Gleitpaarungen der zweiten Generation wurden Anfang der 90er Jahre auf den Markt gebracht mit dem Ziel den Polyäthylenabrieb und die daraus resultierenden Komplikationen in der Hüftendoprothetik zu eliminieren. Autoren rezenter Studien berichteten über früh zu objektivierende Osteolysen in Patientengruppen, die mit einer Metall Metall Gleitpaarung versorgt wurden und postulierten, dass eventuell eine immunologisch-hyperergische Antwort auf den Metallabrieb für die Entwicklung dieser Osteolysen verantwortlich ist. Das Ziel unserer prospektiven Studie war die Objektivierung von Langzeitresultaten in einer Patientenserie unter Verwendung einer Metall Metall Gleitpaarung der zweiten Generation.
100 Hüfttotalendoprothesen (HI Pfanne, Alloclassic oder Uni Schaft) mit einer Lubrimet Metall Metall Gleitpaarung wurden zwischen 1995 und 1996 bei 99 Patienten implantiert. Die Nachuntersuchungen wurden prospektiv bis zu einem Durschnitt von 126 Monaten analysiert.
Histologische Proben von allen 6 Hüften, die aufgrund aseptischer Lockerung, mechanisch bedingtem Implantatversagen oder periprothetischer Fraktur revidiert werden mussten, zeigten eine Metallose und intensive lympho- und plasmazelluläre Infiltration. Statistisch zeigte sich bei aseptischer Lockerung als Endpunkt eine Überlebensrate von 98% für den Schaft und 96% für die Pfanne.
Ähnlich den Schlussfolgerungen anderer, rezenter Publikationen schliessen wir uns der Meinung an, dass Osteolysen und aseptische Lockerungen bei Verwendung einer Metall Metall Gleitpaarung eventuell mit einer metallabriebpartikelinduzierten Hypersensitivität assoziiert sind.