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De-novo Inkontinenz – vaginale vs. laparoskopische Chirurgie bei Behandlung eines apikalen Prolapses bei älteren Frauen
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Published: | November 9, 2022 |
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Zielsetzung: Einige Frauen entwickeln nach einer Senkungsoperation eine neu aufgetretene Inkontinenz. Das Ziel dieser Studie ist, die verschiedenen primären und Rezidiv-Behandlungen eines apikalen Prolapses bzgl. einer de-novo Inkontinenz auszuwerten.
Materialien: Es wurden die peri- und postoperativen Daten der endoskopischen sowie vaginalen Operationen ohne Mesheinsatz zur Behandlung eines apikalen Prolapses bei älteren, postmenopausalen Frauen über 60 ausgewertet.
Methoden: Es wurden 57 endoskopische (2012–2021) sowie 104 vaginale (2018–2021) Eingriffe eingeschlossen.
- Gruppe 1: Sakrokolpopexie (n=39),
- Gruppe 2 LASH mit Sakrozervikopexie (n=18),
- Gruppe 3 vaginale Operationen mit vorderer Kolporrhaphie (n= 82) und
- Gruppe 4 vaginale Operationen ohne vordere Kolporrhaphie (n= 22).
Neben demographischen sowie klinischen Daten (Alter, BMI, Geburtenzahl, ≥3 POP-Q Senkung, ASA-Status, Ausmaß der Zystozele) wurde die Rate der postoperativen Inkontinenz unter den Gruppen verglichen.
Ergebnisse: Die postoperative Inkontinenzraten waren in der Gruppe 1 mit SKKP bei 33% und signifikant höher als in der Gruppe 2 mit LASH-SSKP (5.6%). Das Ausmaß der Zystozele zeigte sich unter LSK-Gruppen in der Gruppe 2 signifikant höher als in der Gruppe 1 (Zystozele ≥3) (p=0,001). In der Gruppe 4 wurde bei keiner Patientin (%0) eine de-novo Inkontinenz festgestellt. Die Raten der de-novo Inkontinenz in der Gruppe 3 bzw. Korrektur des apikalen Prolapsus mit simultaner vorderer. Kolporrhaphie waren bei 3.7% und leicht geringer als der Gruppe 2.
Zusammenfassung: Die Sakrokolpopexie und die Sakrozervikopexie führen vermutlich bei Überkorrektur der Blasensenkung und/oder Veränderung der physiologischen Achse zu höheren Raten einer de-novo Inkontinenz. Der vaginale Behandlungsweg bietet sich mit deutlich geringeren de-novo Inkontinenz-Raten und kürzeren Op-Zeiten insbesondere bei Frauen mit schlechterem Allgemeinzustand als eine gute Alternative an.