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Der Einfluss des Trachealkanülenstatus auf den Schluckvorgang bei Patienten mit Langzeitbeatmung und Dysphagie
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Published: | April 23, 2015 |
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Hintergrund: In Deutschland steigt die Zahl der von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) betroffenen Personen. Viele werden beatmungspflichtig, erhalten eine Trachealkanüle (TK) und entwickeln eine Dysphagie. Dadurch werden sie logopädisch betreut. Bislang gibt es noch keine Empfehlungen bezüglich der logopädischen Behandlung dieses Klientels.
Methodik: In der vorliegenden prospektiven Gruppenstudie wurden sechs langzeitbeatmete COPD-Patienten mit Schluckstörung eines außerklinischen Beatmungszentrums dahingehend untersucht, ob der TK-Status einen Einfluss auf das Schlucken hat. Die Datenerhebung erfolgte mit dem Elektromyografie- und Bioimpedanz-Messsystem (EMBI). Es wurden nacheinander Schlucke unter Beatmung mit geblockter und Schlucke unter Spontanatmung mit entblockter TK und Sprechaufsatz gemessen. Für die Datenanalyse wurden Mittelwerte und Standardabweichungen berechnet. Eine Normalverteilung der Daten wurde durch den Shapiro-Wilk-Test ausgeschlossen. Daher erfolgte die Überprüfung der Signifikanz mit dem Wilcoxon-Test.
Ergebnisse: Durch die Analyse waren Aussagen über die Anzahl der Schlucke, die Atem-Schluck-Koordination, Ausmaß, Geschwindigkeit sowie Dauer bis zur maximalen Kehlkopfhebung möglich. Die Patienten schluckten mit entblockter TK öfter als mit geblockter TK und sie schluckten häufiger mit nachfolgender Ausatemphase. Auch die Geschwindigkeit war mit entblockter TK höher. Im Ausmaß der Kehlkopfhebung wurden keine Unterschiede festgestellt. Die Dauer bis zur maximalen Kehlkopfhebung war bei Schlucken mit geblockter TK kürzer.
Diskussion, Fazit: Langzeitbeatmete COPD-Patienten zeigten Veränderungen des Schluckverhaltens und der maximalen Kehlkopfhebung in Verbindung mit der Änderung des TK-Status.