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Instrumentelle Ganganalyse 2 Jahre nach Derotationsosteotomie bei Kindern mit ICP
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Published: | September 28, 2006 |
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Zusammenfassung: Patienten mit ICP entwickeln im Verlauf häufig einen Innenrotationskauergang mit Innenrotationsfehlstellung der Beine. Meistens besteht gleichzeitig eine deutlich vergrößerte Antetorsion des Femur. Als Therapie hat sich die Derotationsosteotomie des Femur etabliert. Es werden retrospektive Daten mit 3-D Bewegungsanalyse vor und 2 Jahre nach Derotationsosteotomie vorgestellt.
Fragestellung: Welche Änderung der Hüftrotation während des Gangablaufes zeigt sich in der 3D – Bewegungsanalyse nach Derotationsosteotomie bei Kindern mit ICP 2 Jahre postoperativ.
Methodik: Bei 30 Patienten mit ICP wurde im Rahmen einer Mehretagenkorrekturoperation eine Derotationsosteotomie des Femur durchgeführt. Diese Patienten wurden gesondert zur Frage der Änderung der Rotationsstellung der Hüftgelenke im Gangablauf im Vergleich zu der intraoperativ eingestellten Derotation nachuntersucht. Es erfolgte präoperativ und 1 und mindestens 2 Jahre postoperativ eine instrumentellen 3-D Ganganalyse und eine klinische Untersuchungen. Bislang erfolgte bei 24 der 30 eine Ganganalyse 2 Jahre nach der Derotationsosteotomie.
Ergebnisse: Im Mittel zeigt sich eine intraoperative Korrektur von 26,2°. In der instrumentellen Ganganalyse zeigte sich im Mittel eine Rotationsänderung 1 Jahr postoperativ von 15,9°. Das entspricht, gemessen an der mittleren Derotation durch die Operation, 63 %. 2 Jahre postoperativ war die Rotationsänderung der Hüftgelenke im Vergleich zu den präoperativen Werten 17°, prozentual beträgt das 64,9 % von der intraoperativ eingestellten Rotationsänderung. Das ist sicherlich ein zufrieden stellendes Ergebnis, eine wesentliche Änderung konnte im postoperativen Verlauf über mindestens 2 Jahre bei den bislang gemessenen 24 Patienten nicht gezeigt werden. Dies sagt aber über das Einzelergebnis wenig aus. Bei 5 Patienten zeigte sich postoperativ eine Zunahme der Hüftinnenrotation in der instrumentellen Ganganalyse, bei 6 Patienten hat sich eine Überkorrektur gezeigt. Der Anteil der statischen und dynamischen Komponenten als Ursache für die Innenrotation variiert bei den einzelnen Patienten und findet in der Therapie wenig Berücksichtigung.
Schlussfolgerung: Eine exaktere präoperative Diagnostik ggfs. mit Rotations- CT zur genaueren Bestimmung der Torsion des Femur und, bei Mehretagenkorrekturen, ggfs. der Tibia sinnvoll. Bei ausgeprägten Befunden kann dies in Verbindung mit einer instrumentellen Ganganalyse zu einer gezielteren und damit sichereren Therapie führen.