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Die Navigation des vorderen Kreuzbandersatzes. Eine Validierungsstudie
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: Der Hauptgrund für das Versagen einer vorderen Kreuzbandplastik ist die Fehlpositionierung des Transplantats. Navigationssysteme könnten helfen solche Fehler zu vermeiden.
Methodik: Die Autoren verwenden ein CT-freies, kinematisches Navigationssystem. Navigierte Zielgeräte erlauben es den angestrebten tibialen und femoralen Bohrkanal zu simulieren, einen möglichen Konflikt (Impingement) des Transplantates mit der interkondylären Notch aufzuzeigen und die mit dieser Positionierung erreichte Isometrie vorauszusagen. Anschließend wird ein K-Draht unter Navigationskontrolle eingebracht und der Tunnel in konventioneller Weise gebohrt. 20 Patienten wurden mit einem Patellarsehnentransplantat versorgt und im femoralen Bohrkanal transfixiert, der im "outside-in" - Verfahren gebohrt wurde. Die Position der Führungsdrähte wurde im Vergleich zu den konventionellen knöchernen Landmarken vom Navigationssystem registriert. Diese Position wurde mit der auf den AP- und ML-Röntgenaufnahmen gemessenen Position verglichen. Die statistische Analyse der Ergebnisse erfolgte durch Paarvergleich in einem Student T-Test und durch die Berechnung des Korrelationskoeffizienten mit einem Grenzwert von 0,05 (EBM-level 4).
Ergebnisse:
1) Mediolaterale Position des Tibiakanals Der Unterschied zwischen den mit dem Navigationssystem und in den Röntgenbildern gemessenen Positionen ist signifikant(p = 0,008). Allerdings gibt es eine starke Korrelation zwischen den beiden Messungen (p = 0,05).
2) Anteroposteriore Position des Tibiakanals Es gibt keinen Unterschied zwischen den mit dem Navigationssystem und in den Röntgenbildern gemessenen Positionen Es gibt auch eine starke Korrelation zwischen den beiden Messungen (p = 0.01). Dennoch reicht die Power der Untersuchung nicht aus, um eine Übereinstimmung nachzuweisen.
3) Anteroposteriore Position des Femurkanals Der Unterschied zwischen den mit dem Navigationssystem und in den Röntgenbildern gemessenen Positionen ist nicht signifikant. Es gibt ebenfalls eine starke Korrelation zwischen den beiden Messungen (p < 0,001). Dennoch reicht die Power der Untersuchung nicht aus, um eine Übereinstimmung nachzuweisen.
Schlussfolgerung: Das verwendete Navigationssystem kann die Präzision der Bohkanalplatzierung effektiv verbessern. Die Genauigkeit der Navigationssoftware, die sich noch in der Entwicklung befindet, ist zufriedenstellend. Die anteroposteriore Positionierung des Femur- und Tibiabohrkanals ist exakt definiert. Die mediolaterale Positionierung des Tibiabohrkanals muss noch verbessert werden. Eine dreidimensionale Untersuchung mit CT oder MRT wäre einer zweidimensionalen Analyse auf der Basis von Röntgenbildern aufgrund der zweifelhaften Reproduzierbarkeit vorzuziehen.