gms | German Medical Science

Joint German Congress of Orthopaedics and Trauma Surgery

02. - 06.10.2006, Berlin

Langzeitevaluation der zementfreien Zweymüller/ Alloclassic- Hüftendoprothese. 15-17 Jahres Nachuntersuchung von 320 Hüftoperationen

Meeting Abstract

  • A. Suckel - Orthopädie, Universitätsklinik, Tübingen, Germany
  • F. Geiger - Unfallchirurgie, Universitätsklinik, Ulm, Germany
  • N. Wülker - Orthopädie, Universitätsklinik, Tübingen, Germany
  • M. Garbrecht - Chirurgie, Oberschwabenklinik, Bad Waldsee, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.4.2.1-117

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgu2006/06dgu0586.shtml

Published: September 28, 2006

© 2006 Suckel et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung: Die Evaluation von neuen Prothesenmodellen in der Hüftendoprothetik erfordert zur definitiven Beurteilung der Wertigkeit des Verfahren eine Überprüfung der Langzeitergebnisse. Wir legen erstmalig eine größere Nachuntersuchung des Zweymüller Hüftendoprothesensystems mit einem Follow-up von mindestens 15 Jahren vor.

Methode: In einer klinischen, telefonischen und radiologischen Kontrolluntersuchung mit im Mittel 15 (15-17) Jahren follow-up werden prospektiv die klinischen Ergebnisse, die Rate an aseptischer Lockerung, die Standfestigkeit der Prothese und die erforderlichen Folgeeingriffe eines Kollektives von 320 konsekutiven Hüfttotalendoprothesenoperationen bei 303 Patienten aus den Jahren 1988 und 1989 mittels Zweymüller- Schraubring und Zweymüller-SL Schaft analysiert. Operiert wurden 183 Hüften bei Frauen und 137 Hüften bei Männern, 17 Patienten wurden beidseits operiert. Das mittlere Alter zum Operationszeitpunkt lag bei 67 (29-99) Jahren. Bei den verstorbenen Patienten wurde durch Befragung von Angehörigen oder der Krankenkasse die Standfestigkeit der Prothese zum Todeszeitpunkt ermittelt. Allen Patienten wurde die unmittelbare postoperative Vollbelastung des Beines erlaubt, das Prothesensystem wurde unabhängig von der Knochenqualität und dem Lebensalter als universelles Implantat bei Coxarthrose, medialer Schenkelhalsfraktur und Hüftkopfnekrose eingesetzt.

Ergebnisse: 164 (51,3%) Hüften sind zur Nachuntersuchung verstorben, von 97 (30,3%) Hüften standen klinische und radiologische Untersuchungen, von 4 (1,3%) Hüften telefonische und radiologische Untersuchungen und von 49 (15,3%) Hüften telefonische Nachuntersuchungen zu Verfügung. 6 (1,9%) Hüften wurden als lost to follow-up gewertet. Der Harris Hip Score ergibt einen mittleren Wert von 88. Die Rate an aseptischer Lockerung der radiologisch kontrollierten Patienten liegt bei 2% für die azetabuläre und bei 1% für die femorale Komponente. Für den Schaft und die Pfanne ergibt sich jeweils eine Standfestigkeit von 98% der lebenden klinisch und telefonisch nachuntersuchten Patienten. Insgesamt ergibt sich nach der Kaplan-Meier Methode eine Standfestigkeit von Pfanne und Inlay von 98% (95% c.i: 95%-99%)nach 17 Jahren sowie von Schaft und Kopf von 98% (95% c.i: 94%-99%). Bei 97,8% der implantierten Prothesen wurde kein Wechsel einer Prothesenkomponente erforderlich, bei 95,2% der lebenden nachuntersuchten Patienten wurde keine operative Revision gleich welcher Art erforderlich.

Zusammenfassung: Mit der Zweymüller Hüftendoprothese lassen sich exzellente langfristige Ergebnisse aus klinischer Sicht wie von Seiten der aseptischen Lockerungsrate und der Standfestigkeit erreichen, das System kann postoperativ voll belastet werden, Alter und schlechte Knochenqualität stellen keine Kontraindikation zur Implantation dar.