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Hat von Kernspin-Resonanz Einfluß auf die experimentell induzierte Arthrose im Kaninchenmodell?
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Published: | September 28, 2006 |
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Einleitung: Elektromagnetische Felder können intra- und extrazelluläre Mechanismen im Knochen- und Knorpelgewebe beeinflussen (z.B. TGF-beta und BMP) . Auch pulsierende elektromagnetische Felder (PEMF) zeigten in vitro einen Effekt auf Chondrocyten und Osteoblasten und reduzierten Synovitis. Auch klinische Studien zeigten Beeinflussungen. Eine Weiterentwicklung ist die Behandlung mit Magnet-Resonanz, in der ein permanentes Magnetfeld mit einem zusätzlichen Störfeld kombiniert wird. Ziel der Studie war es, den Einfluß der Magnet-Resonanz auf die posttraumatische Gonarthrose in vivo am Kaninchenmodell sowohl makroskopisch, als auch histologisch zu untersuchen.
Methodik: Bei 12 skelettreifen NZW- Kaninchen wurden die vorderen Kreuzbänder durchtrennt und dadurch eine Gonarthrose induziert. Nach 6 Wochen wurden die Tiere in 2 Gruppen randomisiert: Die Test-Gruppe (8 Tiere) wurde mittels Kernspinresonanz für jeweils 1 Stunde an 7 aufeinanderfolgenden Tagen behandelt (20-40 Gauss Permanentmagnetfeld; 2,35 mT, 100 KHz Störfeld; MBST-Kernspin-Resonanz-Gerät, Fa. MedTec). Die Kontrollgruppe erhielt keine Behandlung. Nach sieben Tagen wurden die Tiere geopfert und eine makroskopische und histologische Bewertung vorgenommen. Der makroskopische Score erfolgte anhand der Methode von Tibesku et al. nach 4 verschiedenen Kriterien: Fibrillationen, Ulzerationen, Bildung von Osteophyten und Gelenkerguß. Die histologische Untersuchung erfolgte anhand des Mankin-Scores. Statistisch wurde mittels SPSS der Mann-Whitney-U-Test (Signifikanzniveau p<0,05) durchgeführt.
Ergebnisse: In der Makroskopie zeigte sich ein signifikant niedrigerer Wert in der Testgruppe für die Neubildung von Osteophyten (Ø ± SD 1,06 ± 0,68 vs. 2,12 ± 1,12). Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied bei den ausgebildeten Fibrillationen (Ø ± SD 1,56 ± 0,72 vs. 1,88 ± 0,83), Ulzerationen (Ø ± SD 0,5 ± 0,52 vs. 0,75 ± 0,7) oder in Bezug auf den Gelenkerguß (Ø ± SD 1,31 ± 0,95 vs. 4,25 ± 6,84). Der makroskopische Gesamtwert lag in der Testgruppe signifikant geringer (Ø ± SD 4,44 vs. 6,63). In der Histologie zeigte sich im Mankin Score kein signifikanter Unterschied zwischen der Testgruppe und der Kontrollgruppe (Ø ± SD 5,7 ± 2,17 vs. 5,11 ± 1,84).
Diskussion: In der Testgruppe konnte lediglich ein signifikanter Unterschied bei der makroskopischen Bildung von Osteophyten beobachtet werden. In der Histologie gab es keine signifikanten Unterschiede. Weitere Untersuchungen auf immunhistochemischer Ebene sind geplant. Die von anderen Autoren angegebenen klinischen Effekte, wie z.B. Schmerzlinderung, können durch unsere Studie nicht bestätigt werden.