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Extracorporaler Zementabluß bis in die Vena cava nach Vertebroplastie - Ein Fallbericht
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Published: | November 11, 2003 |
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Einleitung
In der letzten Zeit werden bei Sinterungsfrakturen der Wirbelsäule vermehrt sog. Vertebroplastien durchgeführt. Dabei wird perkutan transpedikulär Knochenzement in den frakturierten Wirbelkörper gespritzt.
Fallbericht
Eine 88jährige Patientin, wurde mit starken Rückenschmerzen ausstrahlend in die Vorderseite des linken Oberschenkels eingewiesen. 9 Tage zuvor war aufgrund einer osteoporotischen Sinterungsfraktur L3 auswärts eine Vertebroplastie durchgeführt worden. Die Rückenschmerzen seien nicht zurückgegangen. Dazu seien ausstrahlende Schmerzen ins linke Bein und Taubheitsgefühle aufgetreten. Eine Hüftbeugeschwäche links (KG 4) fiel auf. MRT und CT -Myelographie zeigten im Wirbelkörper L3 nur kleinste Mengen Zement. Der Zement ist in den intraspinalen Venenplexus abgeflossen und ausgehärtet. Der Knochenzement füllt den Venenplexus zwischen L2 und L5 beidseits. Durch die zementgefüllten Venen wurden die Neuroforamen L2 und L3 links eingeengt, verbunden mit einer Kompression der Nervenwurzel L3 li. Große Zementmengen füllten auch die paravertebralen Venen bis in die Vena Cava hinein. Wir entschieden uns auch aufgrund des hohen Alters der Patientin gegen ein operatives Vorgehen. Zur Stabilisierung der Fraktur wurde ein Stützmieder angefertigt.
Schlussfolgerungen
Nach Platzierung der Nadeln sollte Kontrastmittel in den Wirbelkörper gespritzt werden. Zeigt sich mit dem BV ein Kontrastmittelabfluß nach dorsal, oder in Gefäße, sollte auf ein Einspritzen von Zement verzichtet werden. Dadurch können die verfahrensbedingten Risiken der Vertebroplastie deutlich minimiert werden.