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Langzeitergebnisse nach kompleter Degloving-Verletzung im Handbereich
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Published: | November 11, 2003 |
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Einleitung
Der komplette Verlust des Integuments im Bereich der Hand stellt eine der schwerwiegensten Handverletzungen dar.
Material und Methode
Im Zeitraum von 1981 bis 1999 haben wir 11 Patienten mit einer Avulsion der Haut im gesamten Handbereich versorgt. Es handelt sich um Männer, Handarbeiter im Alter von 18 - 53 Jahre. In 8 Fällen erfolgte die Primärversorgung mit einer Muffplastik aus dem Bauchhautbereich, gefolgt von einer Bauchhautlappenplastik welche durch mehrzeitige Lappenvorbereichung durch Umschneiden gewonnen werden konnte. In drei Fällen erfolgt die frühzeitige Spalthautdeckung gefolgt von einer frühzeitigen (innherhalb der ersen 6 Monate nach Verletzung) mikrochiruurgischen sensiblen Ersatzoperation. 5 Patienten mit Muffplastik (bisheriges Konzept) und 2 Patienten mit frühzeitiger mikrochirurgischem wrap-around transfer aus dem Bereich der Großzehe (neues Konzept) konnten retrospektiv nachuntersucht werden. Neben dem funktionellen Ergebnis im Handbereich (Perfusion, Sensibilität, aktive und passive Gelenkbeweglichkeit, Kraft) wurde eine subjektive Bewertung durch den Patienten sowie eine Beurteilung des Spendergebietes durchgeführt. Darüberhinaus wurden Art und Anzahl von Sekundäroperationen vermerkt.
Ergebnisse
Alle Patienten gaben eine Schutzsensibilität mit der Möglichkeit der Zuordnung der Finger an. Bei den Patienten mit Muffplastik bestand eine mäßige Beweglichkeit im Bereich der MP-Gelenke der Langfinger (Ex/Flex: 0-15-60°) und eine deutliche einschränkung im Bereich des 1.Strahls aufgrund einer Kontraktur im Bereich der 1. Kommissur. Bei den 2 Patienten mit frühzeitiger mikrochirurgischer Rekonstruktion zeigten sich eine deutlich bessere Restbeweglichkeit der MP II - V Gelenke (0-0-70°), und v.a. eine uneingeschränkte Beweglichkeit im Bereich der 1. Kommissur. Die Untersuchung der statischen 2PD im Bereich der beiden wrap-aroud-Zehentransfers ergab 6 mm. Bei allen Patienten konnte mit 4 - 6 Operationen eine Funktion im Sinne einer Basishand nach ENTIN wiederhergestellt werden. Die beiden Patienten mit freiem neuro-vaskulärem wrap-around Transfer zeigt eine deutlich bessere Gebrauchsfähigkeit beim Moberg-Pick-up-Test. Trotz eines großen Defektes im Bereich der Bauchhaut würden alle nachuntersuchten Patienten sich wieder für eine deraritge Rekonstruktion und gegen eine Prothese entscheiden. 2 Patienten tragen bei gesellschaftlichen Anlässen eine ästhetische Prothese nach PILLET.
Schlussfolgerung
Für die Versorgung der kompletten Degloving-Verletzung der Hand sehen wir folgende Therapieprinzipien als wichtig an: 1) bestmögliche Versorgung des 1. Stahl unter Vermeidung einer Immobilisatiotransplantats aus dem Großzehenbereich, 2) Nachamputation der denudierten Endglieder am Unfalltag, 3) Erhalt der Gelenkkapseln (v.a. MP_Gelenke der Langfinger) als "sensibles Ersatzorgan".