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Kernspintomographische und sonographische Schulteruntersuchung im Kunstturnen: Eine Möglichkeit für den präventiven Einsatz?
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Chronische Überlastungsprobleme und Verletzungen der Schulter stellen im Kunstturnen aufgrund des hohen Trainingspensums mit zum Teil extremen Schulterbelastungen ein Problem dar. Ziel der Untersuchung war die trainings- und wettkampfbegleitende Darstellung der wichtigsten Schulterstrukturen durch Sonographie und MRT bei Kaderathleten (A-D) im Kunstturnen.
Methoden
Sonographisch, kernspintomographisch und klinisch wurden 30 männliche Schultern von Kaderathleten im Alter zwischen 12-24 Jahren (durchschnittlich 18 J.) untersucht. Die Sonographie erfolgte in den Standardschnittebenen und dynamisch, die MRT am offenen Niederfeldgerät (E-Scan 0,2 T) in SE T1, GE STIR, TSE T2- Sequenzen in den 3 Hauptebenen und 4 mm Schichtdicke. Zusätzlich erfolgte eine klinische Untersuchung der Kaderathleten und eine Bewertung über den Constant- sowie Lysholm-Score.
Ergebnisse
Der Constant Score erreichte bei 23 Sportlern den max. Wert von 100 und wurde 7 mal zwischen 90-98 eingestuft. Die Sonographie zeigte bis auf Flüssigkeiten im Subacromialraum in 4 Fällen und echo-inhomogenitäten der Supraspinatussehne in 3 Fällen unauffällige Befunde. Die MRT zeigte in 25 Schultern eine normale Rotatorenmanschette, in 3 Fällen eine ausgedünnte Supraspinatussehne mit pathologischem Signalverhalten und in 5 Schultern eine vermehrte subacromiale Flüssigkeitsansammlung. Weiterhin konnten z.B. Veränderungen der SLAP-Region und AC-Gelenke festgestellt werden.
Schlussfolgerungen
Über die bildgebende Diagnostik (Sono, MRT) bei Leistungsturnern gibt es bisher wenig Datenmaterial. Die MRT ist neben der Sonographie und klinischen Diagnostik ein sehr gutes Verfahren um die belasteten Schulterstrukturen im Kunstturnen darzustellen. Insbesondere in der Prävention von Verletzungen und Überlastungsschäden bzw. in der konstanten Betreuung von Katheterathleten ist Wissen über den nicht pathologischen aber sportartspezifisch angepassten Befund von großer Bedeutung. Hier durch können dann pathologische Befunde besser erklärt, vielleicht sogar gezielt präventiv verhindert werden.