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Vorteil der volaren winkelstabilen Plattenosteosynthese bei distalen Radiustrümmerfrakturen.
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Prinzipiell kann die operative Behandlung von distalen Radiusfrakturen von dorsal oder von volar erfolgen. Hat die winkelstabile Versorgung von distalen Radiusfrakturen von volar Vorteile im Operationsverfahren, in der Nachbehandlung und in der Höhe der Komplikationsrate?
Methodik
Seit 4/2000 werden die distalen Radiusfrakturen in unserer Klinik mit einer winkelstabilen Plattenosteosynthese von volar versorgt. Die dorsale Osteosynthese wird seither nur noch bei bestimmten Indikationen durchgeführt. Alle Patienten wurden prospektiv verfolgt. Dabei sollte geprüft werden, ob eine volare Plattenosteosynthese bei distalen Radiusfrakturen eine ausreichende Stabilität auch bei dorsaler Trümmerzone gewährleistet. Bislang erfolgten 286 Versorgungen bei 251 Patienten. Zum Vergleich wurden 63 Patienten, die vor April 2000 von dorsal operiert worden waren, herangezogen. Als Frakturklassifikation wurde die AO/ASIF Klassifikation zugrundegelegt. In über 60% der Fälle handelte es sich um Frauen älter als 60 Jahre.
Ergebnis
Alle Frakturen heilten knöchern aus. In den ersten Monaten erfolgte noch eine zusätzliche Protektion mit einer dorsalen Gipsschiene, danach wurden alle Patienten funktionell behandelt. Eine sympathische Reflexdystrophie sahen wir nur bei einer Patientin. Ein postoperatives Karpaltunnelsyndrom führte in 9 Fällen zum Revisionseingriff, ein sekundärer Wundverschluß wurde in 11 Fällen durchgefürt, 5 mal traten ein Implantatversagen und 2 mal eine intraartikuläre Schraubenfehllage sowie 1 mal eine Verletzung der Zeigefingerbeugesehne auf. In 6 Fällen wurde die frühzeitige Metallentfernung bei störendem Narbenzug und zunehmender N.medianus Irritation durchgeführt. Die Nachuntersuchungsergebnisse wurden mit dem Scoringsystem der AO-Arbeitsgruppe "distaler Radius" bewertet. In 9,6% der Fälle wurden unbefriedigende Ergebnisse evaluiert. Dazu gehörten die Patienten mit den o.g. Komplikationen.
Schlußfolgerung
Die volare winkelstabile Plattenosteosynthese bei distalen Radiustrümmerfrakturen Typ C der AO Klassifikation ist ein komplikationsarmes Verfahren, das im Vergleich zur dorsalen Osteosynthese erhebliche Vorteile aufweist (einfacherer Zugangsweg, keine Notwendigkeit zur Spongiosaplastik, geringere Komplikationsrate). Durch Modifikation der Plattengeometrie ist eine weitere Verbesserung zu erwarten.