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Winkelstabile Osteosynthese mit 2,4 mm Formplatten bei osteoporotischen dist. Radiusfrakturen. Ist der Aufwand gerechtfertigt?
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Published: | November 11, 2003 |
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Die distale Radiusfraktur wird mengenmäßig lediglich bei über 75-jährigen durch die hüftgelenknahen Frakturen übertroffen. Durch die häufig komplexen Verletzungen werden differenziertere und aufwendigere Behandlungsverfahren notwendig, um adäquate radiologische und funktionelle Behandlungsergebnisse bei niedriger Komplikationsrate zu erzielen. Ziel unserer Untersuchung war die Ergebnisermittlung bei Versorgung distaler Radiusfrakturen mit winkelstabilen Platten bei Patienten über 65 Jahre alt mit Osteoporose, intra- und postoperative Komplikationen festzustellen und die damit verbundenen Kosten anderen Behandlungsverfahren (Kirschnerdraht bzw. Fixateur externe) gegenüberzustellen.
48 Patienten wurden mit 2,4 mm winkelstabilen Plattenosteosynthesen, im Zeitraum von 08/01- 03/03, versorgt. In Abhängigkeit der Zusatzverletzungen betrug die mittlere Verweildauer 13,1 (4-30)Tage . Die Verteilung nach der AO-Klassifikation ergab: A 3: 9, B 2: 1, C 1: 6,C 2: 21,C 3: 11 Frakturen.
Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 77,3 Jahre (65 bis 93), Männer zu Frauen 1 : 11 Bei 35 Pat. wurde eine palmare Plattenosteosynthese durchgeführt, bei 8 eine dorsale, bei 5 das "Sandwich-Verfahren". Bei einer durchschnittlichen Nachuntersuchungszeit von 14,1 Monaten (10 - 19), ergab der funktionelle Lidström-Score: 16 sehr gute, 26 gute, 5 mäßige, ein schlechtes Ergebnis. Der radiologische Lidström-Score zeigte 18 sehr gute, 24 gute, 5 mäßige und ein schlechtes Ergebnis. An Komplikationen traten auf: 2 Pin-Infekte, 1 MC II Fraktur, 1 chronisch regionales Schmerzsyndrom, 2 Medianus-Läsionen,1 Plattenlockerung. Die ermittelten Sach- und Personalkosten im OP bei Verletzungsmustern mit aufwendigem zweizeitigem Behandlungsverfahren (Fixateur externe, Platte, Arthroskopie und Ulnafixation) ergab einen Durchschnittswert-Wert für die reinen Sach- und Personalkosten im OP von 2024 #0128;, bei primär einzeitiger Plattenosteosynthese von 1218 #0128;. Während für eine KD-Osteosynthese lediglich 376 #0128; und Fixateur externe 492 #0128; aufzubringen sind. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die aufwendige winkelstabile Plattenosteosynthese bei osteoporotischen Frakturen in über 80% zu guten und sehr guten Ergebnissen mit geringer Komplikationsrate führen. Der Vergleich der realen Eingriffskosten mit anderen Verfahren zeigte einen erheblichen Mehraufwand für die Versorgung mit LC-Platten.
Aus diesen Gründen empfehlen wir diese speziellen Platten bei osteoporotischen intraartikulären Frakturen der Speichenbasis mit kleinen gelenknahen Fragmenten und kooperationsfähigen Patienten.