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Komplexe Monoverletzung-Unterschenkel
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Published: | November 11, 2003 |
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Thema
Beherrschung von Komplikationen nach operativer Versorgung von komplexen Monoverletzungen des proximalen Unterschenkels
Zielsetzung
Analyse des Patientengutes mit komplexen Monoverletzungen des proximalen Unterschenkels in Abhängigkeit vom Grad der Weichteilschädigung, um Rückschlüsse auf die Art der Primärversorgung zu erhalten und Managment der aufgetretenen Komplikationen.
Methodik
Von Januar 1999 bis Dezember 2002 wurden 57 proximale Tibiafrakturen mit problematischen Weichteilverhältnissen bzw. deren Folgezustände prospektiv erfasst. Bei 30 Männern und 27 Frauen (Alter 21-92 Jahre, im Durchschnitt 53,5 Jahre) lagen Tibiakopffrakturen (42), proximale Tibiaschaftfrakturen (8) bzw sekundäre Rekonstruktionen nach fehlgeschlagenen Primärosteosyntheseverfahren (7) vor. Als Osteosyntheseverfahren kamen LISS (27), AO-Großfragmentplatten (18) sowie die winkelstabilen Platten (12) zur Anwendung.
Ergebnisse
Prinzipiell lagen Kombinationen aus höhergradigen Frakturen mit schwerer Weichteilkontusionierung bzw. offene Frakturen vor. Als wesentliche Komplikationen traten in unserem Krankengut 8 Weichteilinfektionen, 3 Implantatversagen sowie 1 Peroneusläsion bedingt durch die minimal invasive Implantattechnik auf.All diese Problemfrakturen, mit Ausnahme einer 3. gradig offenen Ober-und Unterschenkelfraktur, die durch eine Arthrodese zur Ausheilung gebracht wurde, waren zum Nachuntersuchungszeitpunkt knöchern konsolidiert. Das funktionelle Outcome wurde mittels Rasmussen und Lysholm Score evaluiert.
Schlussfolgerung
Auch unter Einsatz moderner Osteosyntheseverfahren, wie LISS und winkelstabilen Platten treten mitunter Komplikationen bei der Versorgung der Komplexverletzungen des Unterschenkels auf, deren Erkennung und Beherrschung wesentliche Vorraussetzungen für das Outcome des Patienten darstellt.Unter kritischer Analyse des eigenen Patientengutes wurde gezeigt, dass unter Umständen bei höhergradiger Weichteilschädigung ein großzügiger Zugang ggf. ein sekundärer Wundverschluß von Vorteil ist, um die relativ hohen Revisionraten zu reduzieren. Bei der Verwendung des LISS wurde auch beobachtet, dass das Implantat aufträgt und zur Komprimitierung der Weichteile führen kann. Primär ist der temporären Transfixierung mittels Fixateur externe der Vorzug zu geben, wobei die Plazierung der Schanzschrauben die spätere Lage des Implantates berücksichtigen muß.