Article
Thorakoskopische Thymektomie – ein Vergleich mit offenen Operationsverfahren
Search Medline for
Authors
Published: | October 14, 2013 |
---|
Outline
Text
Zielsetzung: Bisher wurden Neubildungen des Thymus durch offene Operationsverfahren wie die Sternotomie, die anterolaterale Thorakotomie oder den transcervicalen Zugang reseziert. Dieser invasive Eingriff wurde in den letzten Jahren zunehmend durch videoassistierte thorakoskopische (VATS) Resektionen ersetzt. Zur Evaluation des geeigneten Operationsverfahrens sollen in dieser Studie die Vor- und Nachteile der VATS-Thymektomie beleuchtet werden.
Methoden: Retrospektiv wurden insgesamt 129 Patienten im Zeitraum von acht Jahren mit Thymom oder anderen Thymusveränderungen nach erweiterter Thymektomie postoperativ analysiert. Das jeweilige Operationsverfahren, intra- und postoperativen Komplikationen, das Vorkommen einer Myasthenia gravis, die stationäre Liegedauer sowie das histologische Tumorstadium wurden hierzu ausgewertet.
Ergebnisse: Als operativer Zugang wurde in 11% die anterolaterale Thorakotomie, in 36% die Sternotomie und in 54% die Thorakoskopie genutzt. Histopathologisch fanden sich 67 Patienten mit Thymom, 62 Patienten mit anderer Thymusveränderung (beispielsweise Zyste, Lipom, Thymushyperplasie). Ein Thymom war in 44,4% mit Myasthenia gravis assoziiert. Nach thorakoskopischer erweiterter Thymektomie zeigte sich eine deutliche Reduktion der postoperativen Komplikationen sowie der Liegezeit. Trotz allem stellt die offene Resektion bei ausgedehntem Tumorwachstum mit Infiltration in die Nachbarstrukturen das Operationsverfahren der Wahl dar.
Schlussfolgerung: Die thorakoskopische erweiterte Thymektomie stellt bei entsprechender und sorgfältiger Indikationsstellung das operative Therapieverfahren der Wahl dar.